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Alt 19.10.2002, 10:31
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Liebe Susan,

mit dem Satz "Die Bedrohung kann genauso existenziell sein" meinte ich wirklich, dass ein nicht direkt Betroffener die gleichen oder sogar größere Ängste haben kann wie ein Betroffener. Versuche einfach mal, dir vorzustellen, dass du die Nachricht erhälst, dein Kind hätte diese furchtbare Krankheit. Vielleicht wäre es so, dass dein Kind selbst als Betroffener die existenzielle Bedrohung gar nicht so intensiv spürt. Für dich aber wäre es eine so exteme Erfahrung. Du hast Angst, dein Kind zu verlieren! Wie gesagt, ist nur ein Beispiel. Oder stell dir eine erwachsene Person vor, die die Diagnose Krebs erhält, aber aufgrund geringer geistiger Fähigkeiten (z.B. wg. geistiger Behinderung) nicht in der Lage ist, die ganze Tragweite dieser Diagnose zu verstehen. Vielleicht empfindet dann diese Person auch die Bedrohung durch den Tod nicht oder nicht so stark.
Bei dieser Diskussion hier sollten wir versuchen, nicht immer nur von unserer eigenen Situation, von unserem eigenen Erlebten auszugehen, sondern uns wirklich in andere hineinzuversetzen. Das ist schwer. Wenn man objektive Antworten auf seine Fragen sucht, ist dies aber unerlässlich.
Viele Grüße. Anja
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