Thema: Kleinzeller
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Alt 04.01.2008, 12:20
lunablue lunablue ist offline
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Standard AW: Kleinzeller

Hallo Silke,

ich möchte mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Sofern einem diese Behandlungsoption geboten wird, sollte man die prophylaktische Schädelbestrahlung in Anspruch nehmen. Deine Mutter gehört zu den glücklichen Patienten mit Kleinzeller, die noch in einem begrenzten Stadium eine Therapie erhalten. Bei dieser Tumorart ist es sehr wichtig, dass noch keine Metastasen vorhanden sind, was bei Deiner Mutter glücklicherweise der Fall ist. Somit sind die Voraussetzungen, alle Behandlungsoptionen auszuschöpfen, sehr gut.
Diese vorsorgliche Schädelbestrahlung wird deshalb gemacht, weil der Kleinzeller als sehr agressiver Tumor bekannt ist und bereits Mikrometastasen bildet, welche durch Untersuchungen noch nicht erkannt werden können. Durch die Bestrahlung des Kopfes wird dieses Risiko reduziert, da im Kopf die Behandlungsmöglichkeiten, wenn einmal Metastasen vorhanden sind, sehr begrenzt sind. Oftmals ist es dann so, dass die Gerhinmetastasen über die weitere Lebenserwartung entscheiden und nicht mehr der Primärtumor selbst. Das liegt auch daran, weil Chemotherapie nur in begrenztem Maße gegen die Hirnmetastasen hilft. Es gibt nur wenige Mittel, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so auch im Gehirn ihre Wirkung entfalten können.

Wurde mit Deiner Mutter denn auch die Option einer Operation besprochen? Ich weiß, dass auch beim Kleinzeller bei frühen Stadien operiert wird, wenn es die Tumorgröße und Tumorlage zulassen.

Ich hoffe Du kannst Deiner Mutter nun etwas die Ungewißheit nehmen und denke, die zu erwartenden Nebenwirkungen sollte man in Kauf nehmen weil sich die Heilungschancen durchaus verbessern, auch wenn diese, wie wir alle wissen, beim Kleinzeller sehr klein sind. Aber sie sind nicht Null! ;o)

Viele Grüße,
Stephan

Geändert von lunablue (04.01.2008 um 12:26 Uhr)
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