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Alt 08.10.2006, 14:17
Sugarbowl Sugarbowl ist offline
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Registriert seit: 06.10.2006
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Standard AW: Nur positive Dinge!!!!

Hallo,
sicher ist die Diagnose Krebs an sich nichts Positives. Aber man kann auch daraus Positives ziehen. Ich gehöre zu den Gücklichen, die diese Diagnose nicht aus der Bahn geworfen hat. Vielmehr hat sie Kräfte in mir geweckt, von denen ich nie etwas geahnt habe. Ich hatte Gebärmutterkrebs ( Wertheim OP ) in 2001. Meine Tochter war gerade 14, und ich hate einen Tag bevor ich einen vollkommen neuen beruflichen Weg eingeschlagen habe, von der Diagnose erfahren. Um diesen Job, den ich unbedingt haben wollte, zu behalten, habe ich so einiges glaube ich verdrängt. Auch für meine Tochter wollte ich stark sein. Nach der Koni bin ich sofort wieder (2Tage We waren dazwischen ) arbeiten gegangen. Nachdem feststand, dass die Koni nicht ausreichte, habe ich die Wertheim entgegen dem Anraten der Ärzte noch um 2 Monate verschoben, um alle erforderlichen beruflichen Seminare zu absolvieren. Meine Tochter hatte auch noch Konfirmation in der Zeit, und auch dafür wollte ich fit sein. Meine Ärzte sind fast ausgerastet. Die OP selber war fast 5 Stunden. Nach einer Woche folgten noch 2 Bluttransfusionen. Kurz vor der Entlassung kam dann noch die Zyste dazu, die meinen Krankenhausaufenthalt dann nochmal verlängerten. Mit Blase und Darm hatte ich von Anfang an keine Probleme. Liegt bestimmt auch an der ärztlichen Kunst. Bin dann noch 1 Woche zu Hause geblieben und dann wieder voll arbeiten (Bankkauffrau ) gegangen. War nicht immer ganz einfach, aber meine Kollegen haben mich sehr unterstützt. Und es hat sich gelohnt. Trotzdem alles in der Probezeit war, hat man mir noch im Krankenhaus die Übernahme mitgeteilt. Ich habe wegen dieser Geschichte nicht einen Tag mehr in den letzten 5 Jahren gefehlt. Manchmal frage ich mich wirklich, woher ich die Kraft im Jahr 2001 genommen habe. Aber es war gut so. Wie schon gesagt wurde hier, Heulen nützt keinem etwas. Klar sind bei mir auch Tränen geflossen, allerdings bezog sich das mehr auf die Zeit im Krankenhaus, wo sich durch die Umstände, meine Entlassung ständig verzögerte. Muss noch eines nachtragen. Nach meiner Trennung ( 1999) war ich doch ein wenig angeschlagen und hatte 2 Wochen vor der Diagnose eine Therapie beendet. Selbst mein Arzt hat damit gerechnet, dass die Diagnose mir den Rest gibt. Aber alle haben sich getäuscht. Ich glaube fest daran, dass man in Krisenzeiten ungeahnte Kräfte entwickeln kann. Heute lebe ich wie andere auch schon gesagt haben, wesentlich bewusster und ein bisschen egoistischer. Eigentlich genieße ich mein Leben, und mein Dasein als Frau in einem wesentlich erhöhtem Maß als vorher.
MUT und KRAFT für alle!!!!
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