Einzelnen Beitrag anzeigen
  #24  
Alt 23.07.2002, 10:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Liebe Angehörige von Krebspatienten

Hallo,
ich bin selbst betroffen und bekomme teilweise die Krise, wenn ich Außenstehende reden höre. Meine Operation war im Nov. 2000.Ich war 31 Jahre und hatte einen sehr agressiven Krebs. Ich habe unter der Chemo gelitten. Nicht nur, daß es mir sehr schlecht ging, ich habe auch darunter gelitten,daß ich die Haare verloren habe.Kurz bevor es soweit war, sagte ich, daß ich Angst davor hätte, die Haare zu verlieren. Und meinte Schwiegermutter meinte:"Ach was, Du verlierst die Haare nicht." Das ist doch kein Trost. So ein Mist, es war sicher, daß ich die Haare verliere. Oder jetzt höre ich:"Ach, Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Du siehst gut aus und wirst auch nichts mehr bekommen.
Diese ernste Sache wird total verharmlost. Man fühlt sich eher so, als wollten sich diese Menschen gar nicht mit dieser Krankheit befassen. Ich jammere wirklich nie rum oder so, ich erwähne nur schon mal, (wenn wieder die Nachsorgeuntersuchungen anstehen) daß ich Angst habe.
Wenn jemand Kopfschmerzen hat oder ein Zahn gezogen bekommt, wird die Welle überhaupt gemacht.
Ich will nicht sagen, daß es in diesem Moment für diesen Menschen nicht schlimm ist, aber doch nicht mit einer Krebserkrankung zu vergleichen.
Ich möchte hiermit sagen, wenn ihr die Sache bei einem Betroffenen zu sehr verharmlost, kommt er sich verar... vor.
Dann hat man überhaupt keine Lust mehr, mit diesem Menschen über Ängste oder sonst etwas zu reden.

Ich wünsche Euch und Euren Angehörigen alles Gute und natürlich das nötige Feingefühl.
Liebe Grüße Regina
Mit Zitat antworten