Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 26.06.2004, 11:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Krankheitsgewinn ??!

Hallo Thomas,

seit ich deienen Beitrag hier gelesen habe, bin ich vergleichend "in mich gegangen".

Zu Beginn meiner Krankheit dachte ich: ich habe eine liebenswerte Famlie, einen guten Job, der mir Spaß macht, ein schönes Umfeld und brauche diese Krankheit keineswegs als Chance, um mein Leben zu ändern.

Irgendwann ging mir auf, dass ich vor lauter Job, Haus und Familie die wirklich für mich ur-persönliche wichtigen Dinge arg vernächlässigt habe. Irgendwo in meiner selbst erstellten Prioritätenliste bin ich verschwunden. Das heißt, nachdem alle Dinge erledigt sind, bin ich es auch gewesen, so dass keine Energien mehr frei waren, um z.B. wie früher stundenlang mit einem Eimer in der Wallachei zu verschwinden und innerlich aufgeräumt mit Brombeeren zurückzukehren. Oder seit Jahren möchte ich für unsere Häschen ein mobiles Häuschen zimmern - nicht geschafft. Oder im lezten Jahrhundertsommer habe ich sage und schreibe zwei Mal in der nahen Ostsee geschwommen! Von Freundschaftspflege konnte überhaupt nicht mehr die Rede sein und welche wichtigen Bücher es für mich gibt, wusste ich auch nicht mehr.

Für all diese Dinge schaffe ich nun wieder Raum - aber hat es gleich Krebs sein müssen, der mich zur diesen Einsichten bewegt? Wer weiß, ob ich Dir und Deiner Sichtweise am Ende dieses holperigen Weges nicht zustimme.

Gruß - Gerda (gerdax3)
Mit Zitat antworten