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Alt 10.05.2007, 18:57
Benutzerbild von Claudia Junold
Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Registriert seit: 10.05.2003
Ort: Bayreuth
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Standard AW: Psychotherapie bei Krebs

Hi Peter,
ich entschuldige gern :0), aber so stehen lassen kann das auf gar keinen Fall.

Du hast recht, daß Partnerschaftsprobleme in der Regel immer auf beiden Seiten begründet sind. Der Idealfall wäre natürlich, daß entweder erst mal beide Partner eine getrennte Therapie machen (was sehr oft sinnvoll ist, Um Probleme anzugehen, die nicht zwingend mit der Partnerschaft zu tun haben müssen) oder möglicherweise gleiche eine Paar-Therapie. Aber: wieviele Frauen machen Therapien - und wieviele Männer sind bereit dazu??? Wenn Du sagst, daß es keinen oder wenig Sinn macht, wenn sich ein Partner alleine behandelt läßt, wäre der Umkehrschluß, daß der eine Partner die Therapie auch gleich abbrechen muß, wenn der Partner nicht bereit ist, auch in Therapie zu gehen. Genau das Gegenteil ist aber der Fall! Es geht nicht darum, daß dem anderen Partner "geholfen" werden soll - dann würde man ihn ja wieder zu irgendwas nötigen! Es geht darum, daß jeder nur sich selbst und auch nur so weit ändern kann, wie er es für sich, sein Leben und seine Umwelt nötig hält.
Es geht auch überhaupt nicht vorrangig darum, Partnerschaftsprobleme zu lösen, sondern dem Menschen, der sich in eine Therapie begeben hat zu helfen, sich aus unguten Abhängigkeiten zu lösen, Ängste zu überwinden und wieder Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl zu bekommen. Völlig unabhängig davon, ob der Partner das akzeptiert, versteht oder eben auch nicht! Es wäre nicht die erste Beziehung, die daran zerbricht, daß (meistens die Frauen) sich die Menschen in der Therapie ändern - und genau das ist ja Sinn und Zweck! Wenn man eine Therapie beginnt, weiß man nie wohin diese Reise geht. Es kann sein, daß Menschen die Therapie abbrechen, weil ihnen den Mut fehlt die Veränderungen in letzter Konsequenz durchzustehen. Manche brechen die Therapie ab - um sie Jahre später wieder aufzunehmen und zu Ende zu bringen. Es kann aber durchaus sein (und das habe ich sehr oft im Bekanntenkreis erlebt), daß die Menschen nach hartem Kampf selbstbewußt, mutig und voller Selbstvertrauen hervor gehen. Wenn man sich selbst ändert, wird werden auch die Reaktionen des Umfeldes anders. Der Weg kann sehr hart sein, aber er lohnt sich!
Gruß

Claudia