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Alt 03.03.2003, 19:39
Gast
 
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Standard Warum mußte sie so leiden?!

Liebe Mitleidende,
wie Heike schrieb, ein würdiges Ende muß der Betroffene noch SELBST entscheiden können und das bedeutet RECHTZEITIG.Man kann es leider nur selbst in die Hand nehmen bzw. liebevolle Menschen haben, die die Zivilcourage und die Liebe aufbringen irgendwie zu helfen. Es ist ein Armutszeugnis für unsere Mediziner, dass sie vor lauter Angst vor der "Obrigkeit" nicht in der Lage sind Menschlichkeit walten zu lassen. Ich bin kein bösartiger Mensch, bin aber im Verlauf meiner Erfahrungen leider zu dem Schluß gekommen, dass diese Ärzte ES wohl erst am eigenen Leibe oder beim Liebsten, das sie haben, erleben müssen um den "Stein ins rollen" zu bringen, damit sich in Hinsicht würdevolles und wirklich schmerzloses Sterben in diesem Lande etwas tut.
Die Gesellschaft in der Schweiz heisst, soviel ich weiss: "Dignitas" und es gibt , glaube ich noch "Exit". Auch in den Niederlanden soll es wohl "Hilfsmöglichkeiten" geben.Ich bin wie Antje der Meinung, dass nur ein Mensch, der seinen liebsten Menschen so qualvoll hat leiden und sterben sehen, das Recht hat, sich wirklich kritisch über diese Meinung zu äußern. Ich denke, wir ALLE wollten unsere Angehörigen solange wie möglich "behalten", aber sie so qualvoll leiden und sterben zu sehen.....Ich fühle mich als Versager, dass ich das bei meinem Mann "zugelassen" habe. Einem Tier wird geholfen,- einem Menschen nicht! Ist ein Mensch eher dazu bestimmt qualvoll zu sterben? Ich habe viele Mediziner (es gibt sicherlich auch Ausnahmen) in Punkto Schmerztherapie und Erleichterung der letzten Stunden als unfähig und (oder) feige erlebt. Ich selbst würde mich in dieser Situation nicht mehr der Hand eines Arztes anvertrauen! Nur uns als Laien sind diesbezgl Grenzen gesetzt und das erschwert das würdevolle und schmerzlose Sterben noch mehr.Das alles hört sich hart und verbittert an! Ich BIN hart und verbittert geworden, als ich mir den Leidensweg und den Tod meines Mannes und im Vergleich dazu die "Hilfe" der Ärzte hilflos ansehen mußte.
Es gibt sicher auch andere Beispiele, aber ich schreibe momentan in DIESER Rubrik und das ist meine Meinung dazu, entstanden aus meiner (unserer) traumatischen Erfahrung.
Es tut mir leid, Euch zusätzlich bedrückt zu haben, aber wenn niemand irgendwann einmal den Mund aufmacht wird sich in dieser Beziehung nie etwas ändern. Man sagt zwar, der Tod gehört zum Leben, aber hat man damit gemeint, dass der Mensch ELEND und WÜRDELOS sterben muß (von den Altersgruppen, die betroffen sind, mal ganz zu schweigen)?
Es tut mir für Euch alle sehr leid, diese Worte sind absolut unzureichend um wirklich auszudrücken was ich fühle,aber ich weiss selbst, dass es in dieser Situation keinen wirklichen Trost gibt.
Nadine, die selbst auch von Eurem Unglück betroffen war und es seelisch noch ist.
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