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Alt 22.02.2004, 00:14
Gast
 
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Standard Die Angst vor dem Rezidiv

Hallo Tanja, bekommt dein Mann eine Hochdosischemotherapie ? Mein Mann war 2002 in einer HDCT - Studie und erreichte damit zumindest eine Teilremission und hat nun bei einem Rezidiv im letzten Sommer noch einmal eine Studie mitgemacht und danach den Resttumor im Bauch entfernen lassen. Jetzt hat er zwar noch sichtbare Stellen in beiden Lungenflügeln, aber wir hoffen, dass diese auch nur Nekrosen sind. Ich denke, dass diese Erkrankung sehr wohl Teil unseres Lebens geworden ist. Nur dadurch, dass ich es akzeptiere, kann ich doch auch mit der Angst umgehen lernen.
Wir haben einmal einen jungen Mann (Lymph-Ca) in der Klinik kennengelernt, der wollte seine Krankheit auch nur recht schnell hinter sich bringen, wollte z.B. auf gar keinen Fall fotographiert werden oder Dinge in erinnerung behalten. Einige Zeit später kam das Rezidiv... Fremdknochenmarkspende u.s.w. Inzwischen ist er sehr viel gereifter, die Krankheit gehört sehr wohl zu seinem Leben dazu und er hat sie innerlich angenommen. Ich glaube, das ist ganz wichtig.

Wie gehen andere Betroffene damit um, dass nach Abschluss der Therapie noch Lungenbefunde sichtbar sind ? Lasst Ihr Euch alle operieren ? Mein Mann hat beim ersten Mal abgewartet und die Lungenreste haben sich kontinuierlich über Monate zurückgebildet (von "diffuser Befall beider Lungenflügel" bis "noch eine fragliche Restmetastase"). Das Rezidiv kam aus dem Residualtumor im Bauch. Dort wurden nach erneuter HDCT jetzt aber bei der OP keine lebenden Krebszellen mehr gefunden. Deshalb hoffen wir, dass in der Lunge (wo die Chemo ja eigentlich am besten wirkt) nun auch nichts mehr lebt. Bei dem schlechten Start, den wir im April 2002 hatten ("poor prognosis"), sind wir froh und dankbar, dass wir es so weit geschafft haben und wieder hoffen können ! Carpe diem !
leana
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