Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 15.12.2005, 11:01
Benutzerbild von Kerstin63
Kerstin63 Kerstin63 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.10.2002
Ort: Norddeutschland
Beiträge: 155
Standard AW: Alltags bewältigung

Hallo Magast,

ich finde es einerseits mutig und tapfer von Dir, dass Du versuchst auch das "normale" Leben nebenbei zu seinem Recht kommen zu lassen. Andererseits: Du befindest Dich in einer absoluten Ausnahmesituation, und dass Du in so einer Situation überfordert bist, ist doch absolut klar (dass man dann z.B. leicht aggressiv wird, oder so). Wie gesagt, ich finde es enorm, was Du alles zu schaffen versuchst. Auf der anderen Seite: es gibt auch Zeiten, in denen man NICHT funktionieren kann, nicht um jeden Preis, und es auch nicht muss, finde ich.........

An der Situation Deiner Mutter und dem was da vielleicht jetzt auf Euch zukommt, kannst Du nichts ändern. Aber vielleicht kannst Du versuchen, Dir für das "normale" Leben für ein Weilchen Unterstützung von aussen zu holen, andere Mütter oder Freundinnen die Deine Kinder mal ein bisschen übernehmen, Dir was abnehmen können. Ausserdem denke ich, dass man den Kindern nicht unbedingt Normalität vorspielen muss, wo nun mal keine normale Situation ist. Du musst Dich, finde ich, nicht um jeden Preis zusammen reissen und funktionieren.

Ich denke einfach, zwischen dem totalen Zusammenbruch (oder negativ ausgedrückt sich "gehen zu lassen") und dem reibungslosen Funktionieren gibt es vielleicht noch einen Mittelweg, der auch OK ist, auch vor den Kindern.

Als mein Vater die letzten Wochen seines Lebens auf der Intensiv lag, da hat mein Sohn (damals gerade 7 J.) einiges mitbekommen, meine Tränen und die ganze Hektik, es ging dann eben mal nicht wie normal.... wir haben hier in einer Art Ausnahmezustand gelebt, und das haben alle mitbekommen. So ist es eben.

Ich hoffe Du verstehst dass dies keine Kritik sein soll, ich finde nur Du setzt sehr hohe Massstäbe an Dich selbst, das kenne ich auch von mir selbst, aber man muss auch seine eigenen Grenzen erkennen.... und bloss nicht von aussen unter Druck setzen lassen.

Alles Gute und viel Kraft
Kerstin
Mit Zitat antworten