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Alt 14.11.2005, 14:29
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Alltags bewältigung

Liebe Kerstin,
Danke für Deine Hilfe. Es tut so gut, zu sehen, daß man nicht allein ist mit seinem Problem. Ich finde, Du wirkst auch mich sehr stark und nicht so (mehr) so verloren, wie ich mich im Moment fühle. Aber ich bin sicher, daß es auch für Dich ein langer und schwerer WEg dorthin war. Nur habe ich manchmal das Gefühl, nicht mehr genug Kraft zu haben, diesen WEg zu schaffen. ich habe momentan den Eindruck, daß sich mein Leben nie mehr ändern wird und alles so weitergeht wie bisher, und ich nie mein eigenes Leben haben werde. Ich habe heute lange mit meiner THerapeutin gesprochen, zu der ich schon länger gehe und sie meinte, die Reaktion meiner Freunde wäre völlig normal und ich dürfte sie deswegen nicht verurteiln. Wenn ich mich ganz zurückziehe, stehe ich bald völlig allein da und habe gar keine Verbindung mehr zur "Außenwelt". Es ist nur so verdammt schwer, diese permanenten Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. IN gewisser Weise hat sie sicherlich recht, aber ich hätte mir einfach ein bißchen mehr Verständnis/Anteilnahme gewünscht. Ich würde so gerne eine Möglichkeit finden, diese permanenten GEdanken an meine Mutter und meine Familie aus dem Kopf zu bekommen, und auch die anderen Dinge, die ja trotz allem existieren in meinem Leben, wieder wahrzunehmen und als wichtig zu empfinden. Sie meinte, ich müßte selbst bestimmen, wieviel Prozent ich von meiner Kraft meiner Familie und wieviel ich meinem eigenen Leben zuteilen würde. Ich weiß nicht, das sagt sich alles so leicht. Ich weiß momentan einfach nicht wie. Ich kann doch meine Mutter nicht einfach alleine lassen und selbst wenn ich mal weggehe, das größte Problem sind meine GEdanken, die sich nicht kontrollieren lassen und mich an jeglicher Aktion oder Konzentration hindern.

Wie lange hat es gedauert, bis das Antidepressiva dir geholfen hat? Und wie hast Du gemerkt, daß sich deine Gedanken wieder zum positiveren Denken verändert haben? Ich versuche es jetzt erstmal mit Johanniskraut, aber wenn das nicht anschlägt, werde ich wohl auch Antidepressiva nehmen.

Mir fällt es auch sehr schwer, so etwas direkt anzusprechen. Ich ziehe mich in solchen Situationen auch eher zurück und melde mich nicht mehr, als zu sagen, was mich stört. Das war aber immer schon ein großes Problem von mir, daß ich nie sagen konnte, wenn mir etwas mißfällt. Ich glaube, ich versuche, das Verhalten meiner Freunde zu akzeptieren, auch wenn es wehtut, sonst verliere ich sie am Ende noch.

Liebe Grüße von Laura.
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