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Alt 06.01.2006, 01:05
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Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
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Standard AW: la follia della realtà

so jetzt will ich mal versuchen meine gedanken zu ordnen.
ich will ganz vorne anfangen.

Ich bin ende august geboren,am letzten tag im august.jedes jahr an meinem geburstag erzaehlt meine mutter mir,dass es ein schöner,warmer,wolkenloser spätsommertag war.und so fing alles an.
wir wohnten und wohnen noch immer auf dem land.ich liebe das landleben auch wenn das viele in meinem alter nicht verstehen koennen.
ich bin mit meinem bruder,der zwei jahre juenger ist aufgewachsen und vielen kindern,die nicht mehr zu hause leben konnten,die meine mutter betreut hat.
es war eine schoene und zugleich anstrengende zeit. aber es war alles bunt und ich habe mir keine gedanken ueber das leben gemacht.ich musste sie mir nicht machen.ich hatte alles was ich wollte.und vorallem hatte ich geborgenheit,was ich damals nicht schaetzte inzwischen aber alles fuer geben wuerde.
ich habe ein islandpferd bekommen,wofuer ich meinen eltern sehr,sehr dankbar bin. auch wenn die finanziellen mittel immer geringer wurden ermöglichten sie mir doch,mein pferd zu behalten. mein pferd war oftmals der einzigste halt in zeiten in denen es mir schlecht ging.
meine kindheit war aus heutiger sicht betrachtet wirklich sehr schön. ich hatte alles wovon andere traeumen.
als ich nach der vierten klasse auf das gymnasium wechselte fingen die probleme an. ich war zu faul zum lernen,kam nicht mehr mit dem stoff hinterher und schrieb schlechte noten. als ich dann in die pubertaet kam wurde es noch schlimmer. ich war launisch,hatte stimmungsschwankungen und geriet immer mehr mit meiner mutter aneinander. es gab tage da flogen wirklich die fetzen. ich liess mich haengen,hatte keine motivation mehr, für nichts. es kam wie es kommen musste und ich musste das gymnasium verlassen und wechselte auf die realschule. dort ging es mir wieder besser. in der zehnten klasse,ich hatte gerade die mündliche abschlussprüfung mit zwei bestanden und war glücklich und stolz auf mich bemerkte ich,dass meine mutter sich komisch verhielt. ich weiss es noch wie heute obwohl es nun fast zwei jahre her ist...wir mussten mit meinem hund zum tierarzt.wir sassen im wartezimmer und ich sprach meine mutter drauf an warum sie sich in den letzten tagen so komisch verhielt.sie schaute mich traurig an und der satz der dann kam,riss mir den boden unter den fuessen weg. " Ich habe einen knoten in der brust ylva" sagte sie. bevor ich etwas erwiedern konnte wurden wir zum arzt gerufen. ich musste mich sehr zusammenreissen um nicht loszuweinen.meine mutter.einen knoten in der brust.was bedeutet das jetzt? Als wir dann im Auto sassen erklaerte sie mir,dass weitere untersuchungen bevor stehen und dort dann,mit hilfe einer gebwebsprobe festgestzellt werden kann ob der tumor gut oder bösartig ist.natürlich ist er gutartig ermutigte ich mich und meine mutter. aber glaubte ich wirklich daran?Ich kann es nicht mehr sagen,ich glaube ich wollte es nicht wahrhaben.es war das erstemal seit langem,dass ich wieder betete.
ein paar tage danach fuhr meine mutter ins krankenhaus um das ergebniss abzuholen.ich wartete zuhause.mir schossen viele gedanken durch den kopf aber ich sagte mir immer und immer wieder das meine mutter keinen krebs hat.
auch an diesen tag kann ich mich ganz genau erinnern. um 15 uhr kam sie nachhause.mit meinem vater zusammen,er hatte sie begeleitet.ich rannte zur tür.ich blickte in ihre gesichter.ich sah ihre verweinten augen,die traenen die meiner mutter ueber die wangen liefen,den müden ausdruck in ihren augen und die angst.und bei meinem vater sah ich das pure entsetzen.meine mutter hatte also krebs.brustkrebs.warum wurde ich nicht ohnmaechtig?Warum stand ich noch? Im fernseh fallen sie dann doch immer um? Warum konnte ich noch denken? Wir gingen ins wohnzimmer. wir weinten.meine mutter erzaehlte das der tumor bösaartig ist und acht cm gross.acht zentimeter!!Sie sprach von einer chemotherapie,einer op und weinte.ich hörte chemotherapie,dachte an kahlköpfige menschen die furchtbar aussahen und denen es schlecht ging. chemotherapie...,aber ich weiss nicht ob ich das mache - das hat doch alles keinen sinn. hoerte ich meine mutter sagen. nichtmal kaempfen wollte sie? Gleich aufgeben ohne etwas zu versuchen? Ich hielt es nicht mehr aus und lief in mein Zimmer. Ich weinte und weinte. Dann rief ich meine angeblich beste freundin an und erzaehlte ihr wirr und ohne zusammenhang das meine mutter krebs hat. sie reagierte wie ich heute finde kalt. aber vielleicht war es auch einfach eine situation mit der sie nicht umgehen konnte.
die tage die dann kamen,waren die hoelle.meine mutter weinte ununterbrochen,geisterte nachts durchs haus,weinte,wollte nicht mehr lieben.sie war nicht mehr siie selber..ich musste sie einmal im haus einsperren weil sie drohte sich im auto zu vergasen.
dann begann die chemo.mama vertrug die chemo sehr schlecht.sie erbrach,die leukos fielen in den keller und sie verlor ihre haare. es war furchtbar sie so zu sehen.und auch sie kam damit nicht klar. in dieser zeit fing meine ausbildung an und ich musste ausziehen. es war eine schlimme situation fuer mich aber ich musste es machen.
wisst ihr wie ich mich gefuehlt habe????
nach der chemo,die dann endlich vorbei war,kam die op.zuerst hiess es brusterhaltend dann wurde sie doch abgenommen. auch das war sehr schwer fuer meine mutter...
es folgte die bestrahlung,die sie zwar schwach und muede machte aber nicht so schlimm wie die chemo war.

ich kann nicht weiter schreiben.
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