Hallo die Herren und wohl eher wenigen Damen,
ich hab hier in der letzten Zeit auch viel still mit gelesen und da ich nun das Ok von meinem Freund habe, darf ich seine etwas andere Geschichte nun auch los werden...
Los ging alles vor ca. einem Jahr, da wurde vom Hausarzt fest gestellt, dass die Blutwerte meines Freundes nicht ok sind und er wurde ins Krankenhaus überwiesen. Dort wurde beim Röntgen dann ein Schatten auf der Lunge fest gestellt. Wir natürlich in heller Panik und sind dann direkt in eine Lungenklinik...
Dort war dann leider alles mega chaotisch und es wurde keine Aussage getroffen was es nun genau sein kann und mein Freund hat dann die Nerven verloren und ist gegangen.
Haben dann einen neuen Termin in einer anderen Klinik gemacht. Da kam er dann erst auf die Lungenstation, um eine Biopsie zu machen. Und wie ihr euch denken könnt kam dann (zu unserem Glück) etwas ganz anderes heraus als Lungenkrebs. Das gute Ding entpuppte sich als ein Hodenkrebstumor, der sich kurioserweise in der Brust befand. Also weiter zur Urologie- Station. Im Hoden selbst war kein Tumor nachweisbar, allerding ein Sternenhimmel. Uns wurde geraten die Spermien einfrieren zu lassen und uns dann zur Chemo zu melden.
Im Kinderwunschzentrum lief es dann leider nicht so wie gedacht. Es waren keine Spermien vorhanden, also konnten wir uns die Konservierung sparen. Man hätte jetzt noch lange Ursachenforschung betreiben können, aber die Chemo bald zu starten war dann doch wichtiger. Also ist das erst einmal verschoben, kann man ja immer noch machen.
Ich hab dann hier auch mal die genaue Diagnose für euch:
Primär extragodadaler Keimzellentumor
(EGCT): mediastinales Seminom,
good Prognosis (IGCCG), max Durchmesser 14,5 cm
Keine viszeralen Metastasen
Kein Hodentumor nachweisbar
Und ja, das Ding ist riesig... Chemo wurde dann am 24.11. begonnen. Da das Ding so nah an der Lunge sitzt wurden 4. Zyklen PEI empfohlen und nicht PEB. Wir sind jetzt soweit, dass der 4. Zyklus begonnen hat. Bisher ist mein Freund relativ Nebenwirkungsfrei, bis auf einige Tage nach dem Zyklus leichte Übelkeit und er ist sehr müde. Haarausfall blieb leider auch nicht aus, aber das ist ja echt das kleinste Problem (witzigerweise hat der Ziegenbart aber gehalten
) Wir hoffen jetzt beide, dass das blöde Ding verschwunden ist nach den 4 Zyklen. Genaues kann man da aber wohl erst in 5-6 Wochen sagen.
So viel dann erst einmal von uns. Vielleicht kennt das ja jemand, dass der Tumor nicht im Hoden nachweisbar war, sondern wo anders.
Viele liebe Grüße
Pai