Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 09.03.2012, 18:03
ebi223 ebi223 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.02.2012
Ort: Iserlohn
Beiträge: 2
Standard Erfolgreiche OP Sigmakarzinom und Bauchfell

Hallo. Möchte über eine sehr positive Erfahrung berichten, die hoffentlich vielen Mut machen wird. Im April 2011 wurde bei einer Darmspiegelung ein 10 cm Dickdarmtumor entdeckt und es erfolgte eine sofortige Einweisung ins Klinikum Dortmund zur OP. Alle Voruntersuchungen zur OP deuteten darauf hin, dass keine Metastasen vorhanden waren. Als ich aus der OP aufwachte, teilte man mir mit, dass das Bauchfell voller Metastasen war und man die OP deshalb abgebrochen hat (selbst der eigentliche Tumor wurde nicht entfernt). Zur Ruhigstellung des Dickdarmes wurde ein (vorübergehender) künstlicher Ausgang angelegt, eine palliative Chemo empfohlen und mir eine nicht allzu lange Lebenserwartung prophezeit (nach intensiver Nachfrage beim Chefarzt) war von knapp 6 Monaten die Rede. Knackpunkt war der Baufellbefall mit Metastasten. Meine Tochter recherchierte das Thema im Internet und kam schnell auf den Namen von Dr. Herwart Müller, der in Würzburg praktiziert und den Ruf hatte, auf jede E-Mail zu reagieren. Unmittelbar nach der Entlassung aus dem Klinikum Dortmund begann die Chemo in der onkologischen Praxis von Dr. Baier ins Iserlohn. Ihm haben wir die Operationsmöglichkeiten von Dr. Müller erzählt. Dr. Baier kannte Dr. Müller. Er hatte bereits mehrere Patienten zu ihm geschickt. Nach ca 6 (von geplanten 12) Chemorunden wurde eine positive Zwischenbilanz gezogen, d.h., der Hauptumor hatte sich - wenn auch nur leicht - zurückgebildet. So wurde der Kontakt zu Dr. Müller aufgenommen und für Anfang Oktober ein Besprechungstermin in Würzburg hergestellt. Schon nach wenigen Minuten war uns klar, welch kompetenter Arzt uns gegenübersaß. Wir haben sofort einen OP-Termin vereinbart. Dr. Müller operiert im DRK-Krankenhaus in Bad Frankenhausen. Die OP wurde Anfang November durchgeführt und verlief erfolgreich. Der Tumor wurde entfernt, die betroffenen Teile des Bauchfells und der Bauchraum wurde mit einer heißen Chemo-Lösung gespült. Trotz über 5-stündiger OP-Dauer konnte ich das Krankenhaus bereits nach 11 Tagen verlassen. Danach habe ich mich in eine onkologische REHA in Wuppertal-Ronsdorf begeben, wo ich innerhalb von 3 Wochen super aufgebaut wurde. Danach erhielt ich - wie nach einer solchen OP inzwischen überwiegend üblich - nochmal 6 leichte Chemotherapien. Jetzt wird Ende des Monats der künstliche Ausgang zurückverlegt und nach einer weiteren REHA kehre ich dann im Mai - nach 13 Monaten Abwesenheit - wieder ins Berufsleben zurück.
Was kann man aus meinem Fall lernen: Nie aufgeben, selbst am Ball bleiben, nie nur auf eine ärztliche Meinung hören (sonst wäre ich schon seit Monaten tot).
Ich kann nur Danke Danke Danke an Dr. Herwart Müller sagen. Auch zur Rückverlegung des Anus Praeter fahre ich gerne die 300 km nach Bad Frankenhausen, denn nicht nur Dr. Müller, sondern das ganze Krankenhausteam haben mir ihrer freundlichen Art wesentlich zu meiner Genesung beigetragen.

Für detaillierte Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

KOPF HOCH
Erich Böll

Geändert von ebi223 (09.03.2012 um 18:05 Uhr)
Mit Zitat antworten