[Katja11]

Hallo Daggi,

ich bin mir ganz sicher, dass eurer Vater sehr stolz auf euch war und immer noch ist. Meine Schwester (28) schreibt auch gerade ihre Diplomarbeit, wir haben so ziemlich zur gleichen Zeit begonnen. Da Sie ihre Arbeit zu Hause, nicht wie ich in einem Unternehmen, schreibt konnte sie ihren Abgabetermin zum Glück etwas hinaus schieben und somit unsere Mutter noch mehr unterstützen.

Unser Papa hat, als er für seine letzten Tage nach Hause kam auch noch ganz viel geregelt wissen wollen. Er hat noch am selben Tag den Anwalt zu uns nach Hause kommen lassen um sicherzustellen, dass alles geregelt ist. Wir hatten auch über viele Dinge gesprochen, auch über ganz banale Dinge. Er hat uns z.B. erklärt wir die Pool-Pumpe funktioniert. Klingt vieleicht unwichtig, aber das hatte noch nie einer von uns gemacht und unserem Papa war das genauso wichtig. Wie Du schon gesagt hast, es gingen Ihm so viele Dinge durch den Kopf. Ich bin auch sehr stolz auf meinen Papa. Wie er mit der Diagnose umgegangen ist, mit der Aussage dass er nur noch Tage zu leben hätte. Vorallem hat er immer versucht vor uns Kindern stark zu sein. Er hat immer gesagt "das wird schon wieder" oder Scherze gemacht auch als er zum sterben nach Hause kam. Die einzige der er wirklich gezeigt hat wie's Ihm ging, war unsere Mutti. Er wollte eben nicht, dass wir traurig sind. Vor meiner Mama ziehe ich genauso den Hut, sie ist für mich eine sehr starke Frau. Ich hoffe das ich Ihr jetzt etwas von meiner Stärke abgeben kann.

Ich finde es schön das deine Schwester sich in der Schule verbessert hat, ich denke Sie findet bestimmt einen guten Ausbildungsplatz. Was will Sie denn mal machen? Was machst du eigentlich, drückst du auch die Schulbank?

...so nun werd ich erstmal weiter arbeiten!

Dir auch eine schöne Woche, hier sind es winterliche 11 Grad und es ist sehr trüb.

LG Katja