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Alt 17.09.2007, 00:57
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Sterben in der Chemotherapie

Hallo Roman,

es gibt nichts, was es nicht gibt... alles gibt es.

Es kommt nicht nur darauf an, in welcher körperlichen Verfassung der Patient ist. Ärzte richten sich (MÜSSEN SIE) auch nach dem Willen; das heißt, wenn dein Vater sagt, er will die Chemo nicht mehr, dann wird sofort gestoppt.
Ich kann weder beurteilen, in welcher Verfassung dein Vater sich befindet, noch weiß ich, ob er die Chemo überhaupt will.

Aber IHR seid die Angehörigen, IHR dürft/solltet/MÜSST mit den behandelnden Ärzten sprechen. IHR seht ja tagtäglich, wie es dem Vater geht, die Ärzte sehen ihn immer nur kurz.

Erfahrungsgemäß sind alle Ärzte zugänglich, WENN die Angehörigen möglichst WENIG Emotionen zeigen (ich weiß, wie schwer das ist!). Ärzte neigen bei weinenden Angehörigen oftmals zu unklaren Aussagen, um die Situation zu entschärfen.
Versucht also, möglichst klare Fragen zu stellen und um ehrliche Antworten zu bitten!

Welche Entscheidung dann getroffen wird (Chemo weiter geben oder abbrechen), bleibt euch dann überlassen (und natürlich dem Patienten).

Wenn wirklich feststeht, dass die Chemo den Vater nur zusätzlich quält und sie im Grunde genommen nur noch aufschiebende Wirkung von wenigen Wochen hat... dann würde ICH mich dagegen entscheiden.

Lebensqualität vor Lebensquantität, vergesst das bitte nicht!

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit Chemo)
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