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Alt 14.02.2016, 20:11
Maxi3 Maxi3 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Liebe Heidrun, liebe Irmgard,

also, ich bin am Mittwoch, 3.02. ins KH gekommen.

Der Ltd. OA sagte zu mir, dass es ihm leid täte, dass die Sache so gelaufen ist und wir werden das hinkriegen. Tag für Tag wurde entschieden, ob eine erneute OP gemacht werden würde oder nicht. Obwohl zur Zeit ein massiver Ansturm neuer Patienten festzustellen war, nahm er sich Zeit. Er kam auch oft abends und sah müde und abgekämpft aus. Er operiert nämlich fast den ganzen Tag.

Er wollte mir mit allen Mitteln eine erneute OP ersparen und sagte mir auch warum. Er sagte, bei einer erneuten OP könne man wieder Lymphbahnen verletzten und man weiß nicht, wie das Ergebnis nachher aussieht. Wenn sich die Lymphe ihren Weg sucht, eventuell in den Arm, wäre das nicht auszuschließen. Er hat mir das genau erklärt und ich kann das natürlich nicht im Wortlaut wiedergeben, aber ich verstand, was er meinte. Ich hatte ja auch zeitweilig einen dicken Arm und Hand, aber das hatte sich ja gelegt.

So, bis Freitag war sonderbarerweise durch den Druckverband der Lymphfluss gestoppt. Am Wochenende kam eine Vertretung, eine Ärztin, die meinte, dass das gut aussehen würde und sparte sich den Druckverband und es gab nur einen Tupfer und ein Pflasterstreifen drüber. Am Sonntagabend, ich lag bereits im Bett, rann ich gewissermaßen aus. Alles war durchnässt. Mir reichte es, und ich wollte meinen Koffer packen und heimfahren. Eine Schwester, mit der ich mich sehr gut verstand, hielt mich mit körperlicher Gewalt zurück und der Pfleger ebenfalls.

Am Montag kam wieder der nette OA und er stillte den Lymphfluss. Er sagte, ich soll ihm noch Zeit geben bis Donnerstag, denn wenn es nicht besser würde, wäre Donnerstag Nachmittag die OP geplant. Also die Lymphe stand still. Am Mittwoch wechselte der Pfleger den Verband und sagte, es wäre nur ein kleiner Tropfen zu sehen. Ich sah ja nix, denn wenn ich auf der Seite lag, konnte ich nicht in meine rechte Achsel sehen.

Am Donnerstag wollte der OA gleich nach der Visite kommen und nachschauen, ob OP am Nachmittag wäre oder nicht. Da wurde er aber gleich in den OP gerufen und ich schritt schon in vorauseilendem Gehorsam zur Tat. Ich nahm den Verband selbst ab und duschte mich. Da sah ich im Spiegel im Bad, dass sich auf der Wunde ein gelbweißer Eiter gebildet hatte. Auch der Verband war ganz gelb .

Ich legte mich ins Bett und wartete, natürlich nüchtern wegen der anstehenden OP. Am frühen Nachmittag kam der OA und sagte, es gibt keine OP. Ich sagte ihm, was ich gesehen hätte. Er erwiderte darauf, dass das ja auch schon am Vortag so gewesen wäre. Er wäre darüber froh, denn wenn das jetzt abheilen würde, würde das eine gute Kruste geben, die das Loch verschließen würde. Ich bekam dann einen neuen Verband mit einer dunkelbraunen Jodsalbe, und zwar Braunovidon Salbe 10 %, die aber schwer wieder aus der Wäsche rausgehen würde.
Dann fragte er mich, ob ich am Freitag oder Montag heim wollte. Ich sagte, dann am Freitag, denn am Wo-Ende geschieht ja sowieso nix.

Am Freitag hat mich der OA nochmal verbunden und ich bekam Verbandszeuge, Pflaster und eine Tube der Salbe mit. Dann gab es noch mit einer Mitarbeiterin einen Kampf um das Nachsorgebücherl, das mir ja bekanntlich zugesandt worden wäre.
Am Dienstag muss ich um 15 h beim Ltd. OA wieder erscheinen. Soweit so gut.

Das für mich belastende ist, dass sich mein Allgemeinzustand rapide verschlechtert. Ich hatte diese 10 Tage im KH normal gegessen, auch jeden Tag eine Tafel Schokolade, aber ich habe in diesen Tagen 3,5 Kilo abgenommen. Ich fühle mich so schwach und elend, die Übelkeit kommt wohl von meiner Schwäche. Blut wurde nur am ersten Tag abgenommen, was dabei raus kam, weiß ich nicht.

Trotzdem habe ich am Freitag noch meine Vögel abgeholt und etwas Obst gekauft. Alles andere habe ich ja Zuhause. Schwer habe ich nicht gehoben und trotzdem gab es abends wieder ein Fiasko. Jetzt rann mir nicht nur die Lymphe runter, sondern vermischt mit der Jodsalbe ein brauner Mischmasch. Dreimal habe ich abends den Verband gewechselt, weil er sofort wieder durchnässt war. Jetzt nässt die Wunde nur, aber es kommt kein Schwall an Flüssigkeit mehr heraus.

Wie das weitergeht, weiß ich nicht. Wenn ich jetzt nochmals für eine OP wieder rein muss, das schaffe ich vom körperlichen Zustand nicht mehr. Wenn ich noch auf ungewisse Zeit zum Verbinden ins KH muss, wird das auch mit der AHB so schnell nix werden. Der OA sagte mir, die Zeit dafür läuft jetzt wieder neu, denn ich wäre ja ansonsten am 11.2. in die AHB nach Isny gefahren.

Ich wünsche Euch alles Gute!

Liebe Grüße
Maxi

Geändert von Maxi3 (05.04.2017 um 18:42 Uhr)
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