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Alt 02.10.2014, 23:04
Martin Sa. Martin Sa. ist offline
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Registriert seit: 16.09.2014
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Standard AW: Alle haben Krebs

Hallo Forum!
Es wurde zu diesem Thema schon lange nichts mehr geschrieben, da dachte ich mir
"JETZT WIRD ES ABER ZEIT!!!"
Vor ca. 21 Jahren wurde ich zum ersten mal mit dem Thema Krebs konfrontiert.
Es war schrecklich, damals hab ich meine Mama an einen Lungenkrebs verloren, ein paar Jahre später Starb eine Cousine an Brustkrebs, mein kleiner Bruder starb mit 27 Jahren an einen selternen Milztumor (gest.12.12.2000). Ich war fix und fertig mit denn Nerven, ich weiß bis jetzt nicht wie ich damals in die Arbeit gekommen bin. Früher war für mich "Meine Arbeit ist meine Therapie, meine Therapie ist meine Arbeit!!!" Ich habe dadurch meinen Glauben ans Leben verloren. Ich brauchte fast 2 Jahre, mich wieder zu sammeln. Zum Glück hatte ich ein paar gute Freunde die mich aufgefangen haben, sonst......ich weiß nicht!!!
Dann war entlich ein paar Jahre ruhe mit dem Sterben, dann fing mein Papa damit an, und mein Cousin Poldi (er war wie ein Bruder zu mir!!!).
Poldi fing mit Prostatakrebs an, der sich Verkapselte, aber doch streute. Seine Metastasen setzten sich auf seinem linken Bein ab. Wenn ich zurück denke, er hatte so schmerzen, aber wollte sich nicht mehr Schmerzmittel geben lassen. Er sagte immer: Noch mehr Scherzmittel und ich bekomme nichts mehr mit von euch, ich will mit euch leben und reden, und nicht nur zugetrönt da liegen. Ich war sehr oft bei ihm und habe zugesehen wie er immer mehr abbaut, aber
Ich merke gerade wie ich das so schreibe, das mich das immer noch sehr Berührt.
Er starb 2 Wochen vor Ostern 2006.
Es tat mir sehr weh, mich zeriß es innerlich.
Und wie ich an diesen Tag nach Hause gekommen bin, kam mein Papa gerade aus dem Spital zurück, voll zugetrönt mit Morfium, er sah mich an und kannte mich nicht, so hatte ich das Gefühl.
In der Nacht ist er dann einmal munter geworden, und hat zu mir gesagt: Habe ich Recht, Poldi ist gestorben! Ich nickte nur, denn ich konnte kein Wort aus mir heraus bekommen. Papa sagte noch, dass er das gespührt hat.
Eine Woche nach meinen Cousin Poldi starb mein Papa.
Bei Papa schmerzte es nicht so, es hört sich vielleicht blöd an, aber er hat sein Leben gelebt. Er hat ein Jahr vorher zu mir gesagt das wenn noch was kommen sollte, das er nichts mehr machen lassen will.
Und das er sch noch ein paar Wünsche sich erfüllen will.
Gesagt getan: Wir, das heist seine Lebensgefährtin und ich setzten seine Wünsche in Taten um.
Wir fuhren mit Ihm in sein Heimatland Kroatien, zu seiner Familie, wir veranstalteten eine Gartenparty mit Grillen, er feierte seinen 70 Geburtstag 4 Tage lang, er sagte er wolle Weihnachten mit uns feiern und Tanzen gehen.
Er und wir haben alle seine wünsche erfüllt.
Ich glaubte mit dieser sch... Krankheit ist jetzt Schluss in unserer Familie.
Leider ist das nicht so, ich hatte in denn letzten 10 Monaten 3 op. und eine Bestrahlungtherapie. Und es muß ja nichts Einfaches sein, sondern was selternes, ein Leiomyosarkom G2
Eigenlich habe ich von Anfang an um mich ehere weniger Angst, als um meine 2 kleinen Kindern (2 und 4 Jahre). Was passiert mit Ihnen? Ja es ist meine Frau da, aber....
Aber da ich ein sehr positiv denkender Mensch bin, und sich nicht unterkriegen lässt, werde ich mit dieser Krankheit Leben müßen, so gut wie es nur geht.
Mein positivster Gedanke ist eigentlich meine Kinder, und wie ich sie heranwachsen sehe, das könnte ich gar nicht so intensiv wenn ich gesund were, denn da müßte ich ja Arbeiten. Bei meinen 2jährigen Sohn sehe ich das ganz stark, denn ich bin jetzt schon 11 Monate im Krankenstand und ich sehe seine Entwicklung. Bei meiner Tochter ist das schon etwas schwieriger, denn sie fragt mich wie es mir geht, oder warum muß ich wieder ins Spital, bin ich wieder Gesund, oder hast du wieder Schmerzen. Solche Fragen aus einen Kindermund, das ist schon heftig. Aber sie bekommt ihre Antworten kindgerecht. Ich sage ihr immer wenn ich ins Spital oder längere Arzttermine habe. Das will sie so, und ich gebe ihr gern Auskunft.
Denn es ist besser man sagt denn Kindern was los ist, sonst machen sie sich viel mehr Sorgen als was es ist. Kinder haben so viel mehr Phantasie als wir Erwachsen.

Danke fürs auskotzen!
LG. Martin
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