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Alt 06.07.2016, 03:36
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo,

vor dem 4. Zyklus wurden noch gemacht:
- Blutdruckkontrolle: i.O.
- Herzecho: i.O.
verbunden mit Ultraschall-Messung Wasserstand in der Lunge: Wasser war weniger als bei der ersten Herzecho-Untersuchung
- weitere Röntgenaufnahme der Lunge

Der 4. Zyklus begann und verlief bisher an sich wie üblich.

Nach einer Woche Blutkontrolle:
- alle Werte i.O.
- genauere Utraschall-Messung Wasserstand => ca. 1/2 L
Deutlich weniger als vorher.
Es wird zu Kontrollzwecken belassen, zumal es mich ohnehin nicht weiter stört.

Nach zwei Wochen Blutkontrolle:
- Werte wie üblich noch "im Keller" aber ansteigend.
- bis auf einen (weiße Blutplättchen), der ungewöhnlich tief war.
=> Verdacht auf eine möglicherweise sich anbahnende Infektion oder irgendeine Entzündung.
Gegenmaßnahmen:
a) Antibiotikum
b) nochmalige Blutkontrolle, die gestern war

Mit dem Ergebnis, daß der "nachhinkende" Wert sich zwar verbessert hatte, aber immer noch nicht so ist, wie er sein sollte.

Nachdem am kommenden Freitag der Beginn des 5. Zyklus geplant ist, wird um 8 Uhr sicherheitshalber nochmal das Blut kontrolliert.
Wenn alles i.O. ist (was ich annehme), beginnt der Zyklus.
Und wenn nicht, wird der Beginn verschoben, bis die Werte wieder stimmen.

Naja, ein paar Blutentnahmen hin oder her wären letztlich auch egal.
Die Leute, die das machen, kennen mich sowieso schon alle.
Ich fragte sie nämlich mal, was sie mit all dem abgezapften Blut eigentlich machen.
Ob sie das einfach wegschütten oder evtl. einen Blut-Liefervertrag mit Vampiren haben.
Sie lachten und sagten:
Ja - wir haben da so ein Asylantenheim für junge, kranke und heimatlose Vampire.
Und die bekommen das Blut geschenkt, damit sie nicht "abkratzen".

Seither begrüße ich die Leute immer mit:
"Da bin ich wieder, Ihr Blutsauger.
Bringe auch frisches Blut für die Vampire."
Oder so ähnlich.


Ansonsten geht es mir relativ gut.
Als einzige nennenswerte Nebenwirkung der Therapie merke ich allmählich, daß sie Energie und Kraft "kostet".

Andauernd esse ich ganz bewußt Unmengen, von denen aber kaum etwas "hängen bleibt".
Jeden Abend zusätzlich zum täglichen Essen mindestens 1500 kcal.
Dennoch zieht mein Gewicht nicht hoch.
Aber ich bin heilfroh, daß ich alles essen und die ca. 70 kg wenigstens halten kann und nicht abnehme.

Bei körperlicher Arbeit (keiner schweren) merke ich, daß die Leistungsfähigkeit erheblich abgesunken ist.
Ich brauche einfach mehr und mehr Pausen, und insgesamt werde ich auch schneller müde.
Egal - ich arbeite körperlich weiter, so weit es halt möglich ist, damit ich einigermaßen fit bleibe.

Geistig merke ich nichts.
Denkvermögen und Reaktionen funktionieren uneingeschränkt.
Beim Autofahren halte ich etwas mehr Sicherheitsabstand.
Einfach so; denn irgendwie unsicher fühlte/fühle ich mich dabei nicht.

Ich fragte meine Onkologin auch noch:

a) ob bei den Knoten irgendwelche Vernarbungen durch die Therapie entstehen
=> Nein, die werden nur zurückgebildet so weit das möglich ist

b) wie viele Zyklen geplant sind
=> Sechs. Danach wird der Erfolg kontrolliert.
Und in Abhängigkeit davon entschieden, wie es weitergeht.

Sind ja somit, wenn alles läuft, wie gewünscht/erhofft, nur noch zwei Chemo-Zyklen und ggf. zwei angehängte Antikörper-Zyklen.

Der Erfolg zeichnet sich ab:
Der Knoten in der Leiste bildet sich weiter zurück.
Gegen Ende der Therapie werde ich ihn wohl "suchen" müssen.


Hoffe, daß bei ebenfalls von einem Lymphom Betroffenen die Therapie ähnlich günstig abläuft.


Liebe Grüße
lotol
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