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Alt 19.11.2006, 11:53
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Standard AW: Wohin mit meiner Trauer und Wut ?!!!

Zunächst möchte ich Dich mal drücken und Dir sagen, daß ich mit Dir fühle!
Ich kann Deine Verzweiflung und Ratlosigkeit verstehen. Was ich aber nicht verstehen kann ist, daß Dein Vater Schmerzen ertragen mußte! Mag die Krankheit noch so schlimm sein, Durst und Schmerzen muß heute keiner mehr ertragen! Es gibt Morphin als Tabl., Pflaster und Spritzen, die das Siechtum -so darf man den Sterbeprozess wohl nennen- erträglicher machen. Da verstehe ich den Hausarzt nicht! Die Pflaster werden alle 3 Tage geklebt und das kann ein Laie machen! Aber das ändert nun nichts mehr an Deiner Situation! Versuche mal Dir bewußt zu machen, was Du für Deinen Vater in dieser Situation getan hast und wie Du ihm beigestanden hast! Glaube mir, er hat gespürt wie es um Dich stand, hat Deine Nöte und Ängste erkannt und war auch hilflos! Diese Hilflosigkeit bringt einem um den Verstand!
Dein Vater ist erlöst, aber Du steckst noch ganz unten in der Trauerphase. Es ist unheimlich schwer, ich habe zwei Geschwister an Krebs in jungen Jahren verloren. Die Gedanken lassen einem nicht los. Versuche Dir bewußt zu machen, daß Du getan hast was in Deinen Kräften stand und Du wirst sehen, auch Du wirst -irgendwann- wieder klare Gedanken fassen können und das Schicksal und die Trauer verarbeiten können. Mit der Trauer muß jeder für sich alleine den Weg gehen, aber Unterstützung von außen gibt Kraft!
Ich wünsche Dir, das Du bald den richtigen Weg findest und die Kraft hast, diesen zu gehen.
Sei vielmals gegrüßt von Hedwig
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