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Alt 30.03.2010, 19:22
teich1 teich1 ist offline
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Standard AW: Glioblastom, Behandlungsschemen

Hallo,

ich lese das alles so und denke an die Zeit, als mein Papa -als einzige Bekämpfung gegen das Glioblastom IV die Kombination der "Chemo- und Strahlentherapie " nahe gelegt wurde.

Und wir einen Arzt in der Familie, der uns zeitgleich sagte: "Das ist nur eine Verlängerung um 2-3 Monate, mehr nicht und eine furchtbare Qual. Tut es ihm nicht an." Ebenso sagte dasselbe der Hausarzt zu meiner Mutter: "Es macht keinen Sinn".

So und nun zur Diskussion: Es macht keinen Sinn? Zwei, drei Monate machen keinen Sinn? Und dann hatten wir noch den Hintergedanken, es gibt Ausnahmen, die Prognose muss nicht stimmen (noch fünf bis acht Monate zu leben, wir können nichts mehr für ihn tun. Wir wünschen Ihnen für die verbleibende Zeit viel Kraft). Das dachten wir, dass glaubten wir. Und vor allen Dingen ist es der einzige Strohhalm, der einem bleibt. Mein Papa entschied sich natürlich für die Behandlung - sechs Wochen lang für er jeden Tag zur Bestrahlung nach Münster (eine Stunde Fahrzeit ein Weg von uns) und das jeden Tag außer am Wochenende. Dann parallel die Chemo und es ging ihm eine Woche so schlecht, dass meine Mama weinend zusammenbrach und sagte: "Wir lassen die ganze Quälerei, ich kann das nicht mit ansehen".
Mein Bruder und ich sagten ihr aber, solange mein Papa das weitermachen will, können wir doch nicht sagen, lass es doch.

Am Ende hat alles nichts geholfen. Mein Papa starb nach fünf Monaten. Und wißt ihr, wie oft meine Mama und ich darüber geredet haben, dass man vielleicht die Zeit dieser sechs Wochen, wo er zur Bestrahlung gefahren ist,
mit ihm viel schöner und angenehmer hätte verbringen können....

Ja, hätte, aber wie schon geschrieben, es liegt nicht im Ermessen der Angehörigen oder Freunde, sondern jeder muss für sich entscheiden (und ich meine als Patient) was er sich zumutet und was er tut. ..

Das alles nur mal so.

Liebe Grüße

Petra
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In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


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