[ariella1976]

Guten Abend, für morgen kommt der Pflegedienst, weil ich Antrag auf Pflegestufe für mich gestellt habe. Und wenn ich andere Postings hier lese, habe ich das Gefühl, dass ich mir das hätte sparen können. Man muss wohl schon zur einen Hälfte im Grab liegen, um etwas zu bekommen. Genau so mit dem Schwerbehindertenausweis, mit dem ich immer noch nicht auf dem Behindertenparkplatz parken darf, weil ich zwar 100 % habe, aber eben nur G und nich Ga...
Mal zu meiner Situation:
2008 Brustkrebs (6Tumore), Brustamputation, Chemo (3 x FEC, 3 x TAC), Bestrahlung, Antihormontherapie.
2012 im Mai Oberschenkelhalsbruch. Im Knochenszintigramm zeigen sich Metastasen in der linken Hüfte (wo der Bruch war), der rechten Schulter und Abnutzungen an der rechten Hüfte. Nachdem ich nach der OP aus dem Krankenhaus raus kam, kam ich 4 Tage später wegen starken Kreuzschmerzen wieder ins Krankenhaus. Röntgen und Knochenszintigramm war unauffällig. Aber ich hab vor Schmerzen geschrieen. CT ergab dann Metastasenbefall der Wirbelsäule (HWS, BWS, LWS) und 2 bereits gebrochene Wirbel in der unteren LWS. Außerdem noch eine kleine an den Rippen... Weitere 6 Wochen Krankenhaus, ich bekam eine Halsmanschette, ein Wirbelsäulenkorsett und an Krücken ging ich ja eh... Dann die Strahlentherapie. Ich weiß gar nicht mehr, wann die Chemos begannen. Seit Januar jedenfalls fahre ich wöchentlich zur Chemo (Paclitaxel). Im November 2012 dann Operation. Mein Rücken wurde stabilisiert und ich bin das Wirbelsäulenkorsett wieder los geworden. (Minimalinvasiv).
Dann immer mal wieder Krankenhaus, wegen Übelkeit oder Luftnot aufgrund niedrigem HB. Habe dann Blut gekriegt.
Im Mai 2013 Lungenentzündung. Ich war voller Wasser ( Habe eh Pleuraerguss, aber nie Probleme deshalb). Würde 2 mal punktiert und beim 2. Mal verletzt (Pneumothorax). Es wurde eine Drainage gelegt und ich musste 4 Wochen bleiben. Seit dem bin ich eigentlich Sauerstoffpatientin. Aber vor 6 Wochen hab ich den Schlauch einfach nicht mehr angezogen und siehe da, es geht auch ohne :-) mir wurde vor der Entlassung von 5 düster dreinschauenden Palliativmedizinern in der Wäschekammer auf dem Rücken liegend mitgeteilt, dass ich mein Kind (8 jährigen Sohn) aufklären solle, dass Mama bald nicht mehr da sei und mir wurde abgeraten weiterhin Chemo zu machen, weil sie wohl eh nix mehr bringt... Das was die da sagten, passte überhaupt nicht zu dem, wie ich mich fühlte. Bis zu dieser Lungenentzündung bin ich noch arbeiten gegangen! Ich war selbständig als Ernährungsberaterin und gab wöchentlich zwischen 5 und 8 mal Kurse...
Am 14. Juni wurde ich entlassen, mache wie gehabt Chemo und bin den Sauerstoffschlauch wieder los... Außer den Nebenwirkungen von der Chemo wie verschwommenes sehen, ab und zu Übelkeit, Entzündungen der Schleimhäute, geht's mir relativ gut.
Da ich nicht mehr arbeiten kann musste ich Insolvenz anmelden, ebenso mein Mann, weil das Auto noch nicht abbezahlt ist und das Finanzamt sehr viel Geld will. Leider kam aber nichts mehr rein und ich musste sehr viele Kurse auf Vertretung laufen lassen. Natürlich waren die Vertretungen nicht gerde günstig. Wir haben nun also erst einmal die gesundheitliche Situation und ab Mitte des Monats überlegen wir, wie wir mit dem Geld auskommen.
Ich habe erst jetzt einen Antrag auf Befreiung von Arzneimittelzuzahlungen für 2012 und 2013 gestellt. Allein dieses Jahr haben wir um die 1500 Euro zugezählt bis jetzt. Dann habe ich mir jetzt mal einen Taxischein ausstellen lassen's für die wöchentliche Chemo. Vorher fuhr mich meine Mutter immer mit meinem Auto und das war immer jede Menge Benzin... Tag, nun habe ich noch Antrag auf Pflegestufe gestellt. Es kümmert sich jedoch keine Krankenpflege um mich, sondern meine Mutter. Geht das auch? Kann man mir das Geld übereisen? Meine Mutter kann ja keine Rechnungen schreiben?!
Sie bügelt für uns, sie kocht für uns, sie kauft ein. Sie muss da sein, wenn ich dusche, weil ich beim Einstieg und Ausstieg aus der Dusche zu unsicher bin (und wenn ich mit meinen Knochen Falle...).
Sie erledigt Botengänge, fährt mich zur Chemo, holt unseren Sohn von der Schule ab, fährt ihn zum Sport usw.
Ich Schätze mal, ich habe keine Chance, oder? Auch dann nicht, wenn ich die Halsmanschette und den Sauerstoffschlauch anhabe? Hättet ihr vielleicht Tipps für mich, auf was ich achten muss? Ich meine, wenn ich schon höre, dass die fiese Fragen stellen usw. Dann ist es nur fair, wenn ich mich auch vorher kundig mache...

Noch eine Frage:
Stehen mir evt. Weitere finanzielle Hilfen zu, von denen ih vielleicht gar nichts weiß?

Es tut mir leid, dass es so lange geworden ist. Es geht nun schon so lange mit der Krankheit... Es Tat auch gut, es einmal nieder zu schreiben.

Aber es ist ein sehr... Merkwürdiges Gefühl, von Angehörigen zu lesen, wie sie über "uns" Kranke schreiben...

Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend. Bin mal gespannt, ob es wirklich jemand bis ganz Hit unten geschafft hat ;-) wäre toll, wenn ich Tipps von Euch kriegen könnte.

Ariella1976