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Alt 16.11.2006, 11:11
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Standard AW: Partnerschaftsprobleme bei MM

Hallo ihr lieben. Dann werde ich wohl auch mal was dazu schreiben, als männlicher angehöriger. Mich macht es sehr traurig wenn ich eure beiträge hier so lese, bzw auch sehr wütend. Ihr habt ja schon viel geschrieben, auch über die gedanken die ihr euch gemacht habt. Also ich denke es gibt ein paar gründe warum manche meiner artgenossen so reagieren. Da wäre mal wirklich der generelle unterschied mann/frau. Denn gibts ja auch schon bei "normalen" Alltagsproblemen. Dann denke ich mal, liegts an der rolle des mannes in der gesellschaft, ein mann hat stark zu sein, zu funktionieren, und bloss keine emotionen oder gar tränen zeigen, das passt nicht zu einem "echten" mann. Ja und genau das, wurde uns ja schon in die wiege gelegt. Hinzu kommt natürlich, das es eine absolute ausnahme situation ist, in der es sowieso sehr schwer ist sich richtig zu verhalten, bzw die eigenen ängste als angehöriger in den griff zu bekommen, damit scheinen einige meiner brüder nicht nur schlecht, sondern eher gar nicht mit umgehen können. Vielleicht liegts auch am alter, bzw ist ein generations problem. Mittlerweile hat sich doch auch das erziehungsverhalten geändert, auch jungs dürfen/sollen ihre gefühle zeigen und dürfen auch mal weinen. Ehrlich gesagt ich kanns euch auch nicht erklären, warum manche männer so reagieren. Hinzu kommt das auch jeder mensch, ob mann oder frau mit so einer erkrankung anderst umgeht. Aber eines scheint sicher, wir männer können als angehörige scheinbar schlechter mit der situation umgehen wie ihr frauen. Ich finde es schlicht zum kotzen wenn ich lese, wie eure männer reagieren, bzw reagiert haben, dafür habe ich null verständniss. Auf der anderen seite muss auch ich mir eingestehen das ich oft falsch reagiere. Ich meine solange es meiner frau selber gut geht......ihr versteht. Aber gerade wenns mal ein down gibt, merke ich doch auch selber wie sehr mir das an die substanz geht, und nach den richtigen worten oder gesten suche. Mir wird ja dann selber klar, wie beschissen die lage ist. Aber niemals darf man (mann) so reagieren wie es euere männer getan haben, das recht sowas zu behaupten nehme ich mir, soweit muss!!!! man (mann) sich unter kontrolle haben. Ich kann euch nur dringenst empfehlen, entweder mit eurem partner zu reden und ggf. eine paartherapie zu machen. Sonst gehen beide vor die hunde. Aber ganz sicher ist es das schlechteste was euch betroffene passieren kann, auch bzw vorallem im bezug auf die erkrankung.
Zum thema freunde, arbeitskollegen im umgang mit einer krebserkrankung, spar ich mir mal ein längeres kommentar. Nur soviel, teils ist es unwissenheit, teils eben auch überforderung. Auch hier muss ich mich selber outen, als vor 3 jahren unsere sekretärin an krebs erkrankte, wusste ich auch nicht wie ich mich verhalten sollte. Ich war immer hin und her gerissen soll ich sie ansprechen oder nicht. Man(n)/frau weiss eben nicht ob der jenige darüber reden mag oder eben nicht. Und bevor man jemanden ( und vorallem sich selbst!!!!) dann vielleicht in eine emotionale situation bringt, lässt man es lieber.............

Ich wünsche euch von ganzem herzen, das ihr euere partner dazu bewegen könnt, zumindest darüber zu reden und nachzudenken. Und sie sollen sich mal vorstellen wie es ist, wenn es umgekehrt wäre. Wollten sie dann dieses verhalten von euch? Ganz sicher nicht!!!!!!, gerade wir männer sind doch froh wenn ihr frauen uns umsorgt und, na fast hätte ich gesagt bemuttert, aber vielleicht liegt gerade darin das problem................... Ihr müsst auf alle fälle an euch denken, denn ihr seid erkrankt!!!!!!!! Ihr habt die tortur mit ärzten und krankenhaus und behandlung. Bevor jetzt irgendwer denkt das ich das immer alles richtig mache im umgang mit meiner frau, mitnichten. Auch ich bekam schon von verschiedenen seiten, na sagen wir mal "denkanstösse" aua , und ich bin danbar dafür.
Alles liebe und gute für euch ........................................michael