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Alt 07.02.2006, 19:28
ernsti ernsti ist offline
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Standard AW: MM-Lymphadenektomie

Hallo liebe Susanne,
es ist sicher nicht ganz einfach dir einen guten Rat zu geben. Ich möchte mich allerdings unbedingt der Meinung von Asterix und Claudia anschliessen.
Bei so einer einschneidenden Operation ist kein Schnellschuß angesagt.

Ich hatte März 05 ca. den gleichen Befund wie Du. "Superefiziell spreitendes Melanom" re. Unterschenkelbeugeseite 0,35 mm, Clark II. Den genauen Befund kann Dir bei Interesse gerne mitteilen.

Ehrlich gesagt halte ich es für fast unmöglich (leider nur fast) dass die
Veränderungen der Lymphknoten von dem "Melanömchen" wie mein Pathologe
so schön sagte kommen könnten.
Ich muss dazu sagen dass ich in einer Klinik arbeite und sofort nachdem ich meinen Befund bekommen habe sämtliche Ärzte (Pathologe, Radiologie, Immunologen usw.) damit gelöchert (eher terrorisiert) habe.
Weder mein Hautarzt (ein erfahrener Dermatologe mit ca. 25 Jahren Berufserfahrung) noch ein OA aus einer Uni für Dermatologie konnten sich an ein metastasierendes Melanom unter 0,5 mm erinnern. Klar, beim Melanom ist alles möglich aber bei einer halbwegs normalen Abwehr ist das doch sehr, sehr unwahrscheinlich.
Der Clark Level II (Gerade mal Eindringen in das Stratum papillare des oberen Korium) ist nochmal etwas sehr positives in deinem Befund.
Die einzige entscheidende Frage ist wie tief dein Melanom evtl.war bevor es sich regressiv verändert dass heißt zurückgebildet hat.

Vor vier Monaten tastete ich selber einen "veränderten Lymphknoten" in der
re Leiste. Ich dachte erst der ist evtl. vom vielen "Selbstabtasten" angeschwollen. War er leider nicht. Allerdings konnte man im Kernspin (MRT) feststellen dass er eher keine Metastase ist. Ich habe ihn mir aber trotzdem
entfernen lassen. Ergebnis: 1,85x0,8cm grosser reaktiv entzündlicher Lymphknoten. Kein Hinweis auf eine Metastase.

Ich persönlich würde an deiner Stelle folgendes machen lassen.
Entnahme eines Lymphknotens je Leiste (und zwar die auffälligsten) und eine Untersuchung mittels Schnellschnittdiagnostik. Ein guter Pathologe kann in ca. 10- 20 Minuten feststellen ob es sich um eine Metastase handelt. Da du
gleich für weitere Eingriffe mitunterschreibst kann man sofort reagieren je nach Befund. Werden keine Metas festgestellt kann sich den Rest der geplanten OP sparen.
Du kannst die Entfernung der Lymphknoten ja in Intubationsnarkose oder Spinalanästhesie vornehmen lassen. Sollte wider Erwarten eine Metastase rauskommen müssen sowieso alle Lymphknoten raus. Allerdings ist eine Lymphadenektomie beidseits kein Pappenstiel und sollte schon medizinisch
sehr indiziert sein.
Ich hätte noch einige Fragen über deren Beantwortung ich mich sehr freuen würde und die evtl. für etwas mehr Klarheit sorgen würden.

1) Wann und an welcher Stelle wurde das Melanom entfernt?
2) Wann ist die Lymphknotenveränderung und wie aufgefallen. Woher
weiss man wie deine Lymphknoten vorher waren?
3) Wieso hast du gleich eine Kernspintomographie bekommen?
4) Sind die Lympknoten nur verändert oder steht in dem MRT- Befund
etwas von metastasensuspekt oder änliches?
5) Wer hat den Vorschlag zur Lymphadenektomie gemacht? Dermatologie? Uni- Klinik?
6) Hast du in deinem Melanombefund ausser der Regression weitere
Risikofaktoren wie Ulceration usw.?

Es wäre bestimmt sinnvoll wenn du beide Befunde (Histologischer Befund Melanom und MRT- Lymphknoten) hier reinschreiben würdest. Dann kann ich auch nochmal einen Radiologen fragen.
Wenn du die Befund hier nicht reinschreiben willst, kannst du sie mir auch mailen. silkeumichael@t-online.de

Ich wünsche Dir liebe Susanne alles, alles Gute.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir momentan geht und welche Gedanken Dir durch den Kopf gehen. Aber denk dran bei 0,3mm liegt das Risiko sicherlich weit unter einem Prozent.
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