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Alt 31.05.2010, 19:32
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Lilaloona Lilaloona ist offline
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Standard AW: Das Leben danach

Liebe Moumou,

erstmal herzliches Beileid dafür das es dich auch in so jungen Jahren erwischt hat

Ich hatte mit dem "normalen Leben" direkt nach der Chemo noch gar keine Probleme, bin immer offen mit meiner Erkrankung umgegangen, auch während der Chemo.... Somit hatte sich nicht soooo viel geändert, bis auf die Tatsache das ich nicht mehr ständig im Krankenhaus war, wieder Alkohol trinken konnte etc. Die Probleme hatte (und habe leider immer noch) ich damit mich weiter zu entwickeln (mir werden ständig Steine in den Weg geschmissen von Arbeitgebern, Ämtern etc.).. Ok, zu meinem Vorteil war ich damals schon ziemlich weit für mein Alter.... jedoch fehlen mir mittlerweile einfach die Dinge die fast alle in meinem Freundeskreis als Selbstverständlich ansehen.... eine eigene Wohnung.... ein geregeltes Einkommen.... gut, wir leben in einem Sozialstaat.... allerdings musste ich mir das wenige was ich bekomme sehr hart erkämpfen

Hattest du während der Chemo psychologische Betreuung? Hatte ich leider nicht und werde jetzt, 6 Jahre nach der letzten Chemo auf Anraten von vielen Forenmitgliedern hier einen Psychoonkologen zu Rate ziehen

Ich verstehe dieses Gefühl so gut auf der einen Seite denke ich mir "Ich bin so undankbar und sollte froh sein das ich überhaupt noch lebe" vermischt mit dem Gedanken "Das ist so ungerecht! Ich habe niemandem etwas getan! Warum ausgerechnet ich? Ich war immer gut zu meinen Mitmenschen!" kann ich jetzt mit noch mehr Sicherheit sagen als sonst, mein letzter "Zusammenbruch" mit und wegen eben diesen Gedanken ist gerade mal 2 Stunden her

Dann obliegt mir wohl die Ehre dich hier herzlich Willkommen zu heißen
Bin zwar selbst noch nicht soooo lange dabei aber kann es jedem der so etwas durchgemacht hat nur wärmstens empfehlen

Ich selbst bin hier in knapp 3 Wochen auf mehr Verständniss gestoßen als in den letzten 6 Jahren

An die langen Texte musste ich mich auch erst gewöhnen, mittlerweile sind sie aber für mich normal, ich glaube weil es um ein Thema (Problem) geht das man einfach nicht mit wenigen Worten beschreiben kann.

Liebe Grüße, Evi
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Diagnose Morbus Hodghin im 4. Stadium mit Axilarem Tumor, Wassereinlagerung nähe Zwerchfell und Befall des rechten Lungenflügels im Dezember 2002.

8 Zyklen Beacop (gegen Ende dosiseskaliert)

Abschlussuntersuchung Päd im August 2003, seitdem vollständig geheilt
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