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Alt 09.09.2004, 23:11
Gast
 
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Standard Was kann ich noch tun?

Liebe Ingrid, liebe Sonja, lieber Gast, habt vielen Dank für Eure lieben Worte und auch Ratschläge. Liebe Ingrid, liebe Sonja, Ihr habt ja recht mit dem, was Ihr mir schreibt. Es ist einfach nur furchtbar schwer es zuzulassen. Mein Mann ist übrigens noch nicht zum Sterben bereit. Er hat Angst davor und möchte um jeden Preis leben. Ich habe schon mehrmals versucht, vorsichtig mit ihm darüber zu reden, aber er nimmt nichts an. Ich fürchte, er glaubt nicht daran, dass nach dem Tod noch etwas kommt, obwohl ich es selbst erlebt habe nach dem Tod meines Vaters vor 37 Jahren und es ihm immer wieder erzählt habe. Das scheint er jetzt alles vergessen zu haben oder nicht wahrhaben zu wollen. Vielleicht kommt doch noch die Zeit, wo er es annimmt. Jetzt will er est noch kämpfen und da nehme ich die Ratschläge von Dir, lieber Gast, gerne an. Mistel, Selen und Zink nimmt er schon seit langem, vielleicht sollten wir wirklich das Übrige auch noch versuchen. Auf jeden Fall soll es keine Quälerei für ihn werden.
Heute war der Termin beim Onkologen, der gleichzeitig Chefarzt der Onkologischen Abt. hier im Krankenhaus ist. Ich habe meinen Mann gefragt, ob er dort wirklich noch hingehen möchte oder ob ich den Termin absagen soll. Aber er wollte unbedingt dorthin. Kaum sah der Onkologe meinen Mann, der wirklich nur noch im Rollstuhl hing und gar nicht mehr richtig bei sich war, da hat er ihn sofort stationär auf seine Station aufgenommen mit der Begründung, dass könnte keine allgemeine Schwäche sein, da müsse noch etwas anderes dahinterstecken. Innerhalb von einer halber Stunde war mein Mann vollkommen durchuntersucht und lag in seinem Bett. Er wusste gar nicht, wie ihm geschah. Erst 2 Stunden später fiel ihm auf, dass er ja nicht zu Hause ist und er fragte mich, wo er denn eigentlich sei. Daran könnt Ihr sehen, wie desorientiert er war. Der Onkologe hat auch gleich einen Grund herausgefunden für diese Verwirrtheit: Mein Mann hat zu viel Calcium im Blut. Woher das Calcium kommt, konnte er mir noch nicht sagen, aber jetzt bekommt mein Mann durch seinen Broviak-Katheter Infusionen und wir hoffen, dass sich dadurch die Blutwerte normalisieren. Wie es nun weitergeht weiss ich noch nicht. Der Onkologe hat mir versichert, dass mein Mann nur 2 bis 3 Tage stationär bleiben muss, bis man herausgefunden hat, was eigentlich los ist. Dann sehen wir weiter. Ich will ihn auf jeden Fall spätestens Anfang nächster Woche wieder nach Hause holen. Er möchte so gerne zu Hause sein und das soll er auch.
Euch allen nochmals meinen herzlichen Dank und allen einen lieben Gruß
Beatrix
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