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Alt 14.04.2004, 12:34
Gast
 
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Standard Pleurakarzinose

Liebe Britta,

das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Meine Mutter ist vor 2,5 Jahren an Pleurakarzinose gestorben. Der Primärtumor allerdings wurde nie gefunden. (oder die Ärzte machten sich keine Mühe mehr). Bei meiner Mutter fing alles so an, dass sie Schmerzen in der rechten Rückenhälfte bekam. Nach ca. 3 Monaten fing die Luft an knapp zu werden. Selbst da sagte der Hausarzt noch, sie solle sich keine Gedanken machen. Ich nahm sie dann und brachte sie in die Klinik. Dort wurde uns eröffnet, wir sollten erst einmal mit dem schlimmsten rechnen. Sollte es dann nicht so ein, könnten wir aufatmen. Untersuchungen über Untersuchungen folgten in den nächsten 5 Wochen. CT, MRT, Ultraschall, Verdacht auf TBC, Lungenentzündung und und und. Dann wurde Wasser in der Lunge entdeckt und es folgte eine Thoraxskopie. Selbst dann waren die Ärzte nicht ehrlich und sagten sie haben eine Biopsie gemacht und es waren nur Verwachsungen in der Lunge. Dann 14 Tage später - Pleurakarzinose. Diese Krankheit liebe Britta, so schlimm wie es auch ist, frage jeden Arzt, belese dich ganz viel, egal auf welches Buch, auf welche Internetseite du triffst, diese Krankheit verläuft immer tödlich. Sie hatte noch ca. 1 Jahr nach Diagnosestellung mehr schlecht wie recht Lust und Kraft am Leben. Das letzte halbe Jahr bin ich dann von meiner Familie weg und zu meiner Mutter gezogen um mich rund um die Uhr um sie zu kümmern. Mein Mann und meine Tochter kamen immer Wochenende. Liebe Britta, 6 Monate bettlägerig, 24h-Sauerstoff, füttern, windeln u.s.w. das waren die intensivsten 6 Monate die ich je mit meiner Mutter hatte und es waren egal was war, die schönsten. Abschied nehmen ist ganz ganz wichtig. Ach ich könnte noch so viel schreiben. Es tut mir leid dir diese Zeilen zu senden, aber ich bin so oft im Forum, nur ich denke du wolltest eine ehrliche Antwort.

Alles alles liebe und gute für eure Familie.
Ich bin bei Euch.
Ines
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