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Alt 07.01.2011, 10:31
jensan jensan ist offline
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Registriert seit: 28.06.2010
Beiträge: 161
Standard AW: Chemopause....

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten....
Ihr habt schon Recht mit dem was SIE will....das Problem ist nur, das meine Mama sich nicht so wirlklich mit allem auskennt und auch ihren Arzt nicht mit Fragen "löchert", als sie Chemo bekommen hat, war sie z.B. davon überezugt das nirgendwo eine Metastase wachsen bzw. entstehen könnte. Genauso wie sie als sie im Krankenhaus auf den Kopf gestellt wurde davon ausgegangen ist, das sie operiert wird und sie ohne dieses Ding wieder nach Hause geht.
Tja durch die Blume habe ich ihr immer wieder versucht zu sagen, dass nicht jeder Lungentumor entfernt wird.....Und so war es ja dann leider auch! Es war eine schreckliche Zeit, weil sie fest an eine OP geglaubt hat. Bei mir kam diese Erkenntnis das sie unheilbar krank ist, in kleinen Schritten, und bei ihr leider mit einem Hammerschlag! Über das Mitteilen ihres Krankheitsbildes mache ich den Ärzten auch einen Vorwurf, weil dies leider sehr unmenschlich getan wurde.
Zu ihrem jetztigen Onkologen hat sie eigentlich schon Vertrauen,
ABER: ich lese hier immer wieder wie Betroffene ihre Behandlung als Hilfe wahrscheinlich sogar als Überlebenshilfe ansehen, für euch keine Welt zusammenbricht falls ihr mal mit Metastasen zu kämpfen habt, ihr macht aus allem das beste und kämpft! Das finde ich ganz wichtig, aber bei Mutti ist das leider nicht so, klar ist sie auch stark und lässt sich nicht so leicht unterkriegen (immerhin ist sie erst 46) aber sie würde z.B. nicht freiwillig zu einem CT gehen um irgendwas abchecken zu lassen, damit dies schnell behandelt werden kann. Vor jedem Kontroll CT sage ich ihr: Hey Mama, es wird sicher alles i.O. sein, aber falls nicht schaffen wir das trotzdem! Sie glaubt glaube ich wenn sie Metastasen in der Leber oder im Kopf bekommt ist alles vorbei, ich sage dann immer: Falls da mal im Kopf was sein sollte, lassen diese Metas sich sehr gut bestrahlen, dann schaffen wir das auch!
Es ist echt nicht einfach, weil sie allmälich so eíne Art Ohnmacht entwickelt und diese Kontrolluntersuchungen hasst!
Vielleicht sollte ich mal was über ihre schlechten Erfahrungen schreiben:
1. Port einsetzen: Katastrophe! Unendliche Schmerzen!
2. Bauch Kontroll CT: sie hat dieses eklige Zeug (was man vorher trinken muss) in der Praxis ausgebrochen, das war ihr sehr peinlich, Untersuchung konnte zum Glück trotzdem stattfinden.
3. Beim Kopf Kontroll CT hat man sie während der Untersuchung mit besorgter Stimme gefragt ob sie alleine da wäre ???!!!!
während der gesamten Untersuchung hat sie totale Angst gehabt das der ganze Kopf voll sitzt! (verständlicher weise)
War im Nachhinein aber alles i.O.
4. Und dann kommen noch Nebenwirkungen dazu die sie sehr schlecht in Griff bekommt, und sie sich dort im Stich gelassen fühlt.

Naja ist alles nicht so toll gelaufen....Aber zu ihrem eigentlichen Onkodoc hat sie schon Vertrauen, alle anderen Onkologen sagen auch sie wäre dort sehr gut aufgehoben.

Ich hoffe nur das sie nicht so eine groß Angst in Zukunft hat, denn irgendwann, so ist es leider, werden schlechte Nachrichten kommen, ich weiß wie ich damit umzugehen habe und habe mich glaub ich ganz gut mit der Krankheit auseinander gesetzt. Bei ihr ist es aber glaube ich leider nicht so.

Naja jetzt warten wir erstmal auf einen Bescheid des Reha-Antrages und wer weiss vielleicht kann sich dort mal mit Betroffenen austauschen, im Moment möchte sie das nämlich nicht so unbedingt.

Sorry das mein Text so lange geworden ist, aber zwischendurch muss das mal sein.

Danke für´s lesen.

Jenny
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Ich:
MM T2a N2aMx
5 Wächter positiv

Mama geb. 1964
Lungenkrebs, Adenokarzinom, Knochenmetastasen in der LWS + BWS + 5. Rippe, Lymphknotenbefall ED: Juni 2010, inoperabel,
1. Chemo Ende Juli 2010 5x Cisplatin/Avastin
umgestellt Ende Nov. 1 x Carboplatin/Alimta
zur Zeit Chemopause, Kontroll-CT im März
Knochenzinti 01/11: neue Metas im Becken
Mutti ist im Mai 2011 verstorben

Papa: Leberkrebs, ED Juni 2010, wurde erfolgreich operiert, keine Chemo/Bestrahlung notwendig
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