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Alt 15.12.2010, 11:32
anna11 anna11 ist offline
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Standard AW: Nicht übers Sterben gesprochen

Hallo Ihr Lieben

vielen Dank für die schnellen lieben Worte. Es ist sehr tröstlich wieviele Menschen mir liebe Zeilen schicken. Das Gefühl etwas verpasst zu haben ist noch da aber nicht mehr so schrecklich dominant.Ich denke es ist der Weg meiner Mutter gewesen mit ihrer Krankheit so umzugehen es zu verdrängen und ignorieren und sie wollte uns sicherlich nicht belasten,sie hat immer versucht uns zu schützen und alle Probleme mit sich selbst ausgemacht.

Es fällt mir schwer das zu akzeptieren,da ich eine andere Einstellung zum Tod habe und gerne offen darüber spreche.Ich bin im medizinischen Bereich tätig und habe eine Weiterbildung im Palliativ Care Bereich,im Krankenhaus kann ich mein Wissen und Emotionen auch gut anbringen, aber wenn es die eigene Familie ist, ist man doch sehr hilflos!!Es ist sehr tröstlich von anderen in der gleichen Situation zu hören und das nicht alle offen über den Tod gesprochen haben. Der Vater von einer Freundin von mir wird in naher Zukunft an Krebs sterben und sie hat mit Ihrem Vater bis in letzte Detail(Beerdigung..) gesprochen. Als ich Ihr erzählte das meine Mutter nicht darüber spricht war sie sehr erschrocken und sagte" oh man da seit ihr ja noch ganz am Anfang".Das Gefühl hatte ich nicht, bei uns war es halt nur anders.Und jeder stirbt doch auch so individuell wie jeder Mensch individuell lebt!?
Mein Vater sagt meine Mutter wußte das sie sterben wird und für ihn ist es völlig in Ordnung das sie mit uns nicht darüber gesprochen hat.Mein Vater sagte er würde es wahrscheinlich genauso machen,es ist halt nicht so leicht sagt er...

Liebe Mia,

es tut mir sehr leid das Du Deine Mutter nach einem so kurzen Krankheitsverlauf verlieren mußtest! Das hat Dich sicherlich alles total überrollt...Meine Mutter war 2,5 Jahre erkrankt,es ging ihr zwischendurch gut,sie war auch einmal in kompl.Remission.Ich hatte aber lange Zeit mich auf Mamas Tod vorzubereiten, wenn das so überhaupt sagen kann.Wenn es soweit ist, ist es doch zu früh. Als sie gestorben ist, habe ich mich für sie gefreut,das sie es geschafft hat.Ich hatte große Angst davor,was uns noch erwartet,aber sie mußte nicht viel Leiden zum Schluß.
Ich arbeite auf einer onkolgischen Station und habe schon schreckliche Dinge gesehen.


Ich wünsche allen viel Zuversicht und Kraft für die kommende Zeit.

Anna

Geändert von anna11 (15.12.2010 um 11:40 Uhr)
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