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Alt 06.12.2010, 14:31
zola11 zola11 ist offline
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Standard AW: Wundheilungsstörung und Fistelbildung nach Hodenentfernung

Hallo zusammen!

Ich wolllte mal ein kleines update meiner Situation anbringen...

Bei mir ist die OP jetzt 8 Monate her, die Wunden sind zum Glück recht ansehnlich verheilt (es war fast schon eine opitsche Katastrophe nach der zweiten OP), und ich befinde mich weiter auf W&S.

Ultraschall- und Blutuntersuchungen sind alle sechs Wochen durchgeführt worden (ohne ein Anzeichen von Rezidiv), und morgen steht dann mal wieder ein CT-Termin an.

Mein Arzt hat vor, das nächste CT dann erst ein Jahr später zu machen, und die Ultraschall-Abstände auch auf drei Monate zu erhöhen. Mein Onkologe ist allgemein den CT-Untersuchungen gegenüber aufgrund der hohen Strahlenbelastung eher kritisch eingestellt.

Ich war ja sehr skeptisch, ob es dir richtige Entscheidung sei, die Chemo nicht zu machen...gerade in solch einer Situation, wo es keine klare Behandlungsstrategie gibt ist es halt vorab kein richtig und falsch. Bei waren es im Endeffekt die Umstände der Operationskomplikationen die dazu geführt haben, sich für W&S zu entscheiden. Jedenfalls bin ich mittlerweile guter Dinge, und ich werde diese Entscheidung auch nicht bereuen, falls es doch noch zu einem Rezidiv kommen sollte, und damit 3x statt 2x Chemozyklen.

Worauf ich auch ziemlich gespannt bin, ist wie sich die Spermienproduktion entwickelt hat. Ich hatte nämlich vor meiner OP bereits Spermien konservieren lassen, da ich ja mit Chemo gerechnet hatte. Das Ergebnis war nicht wirklich gut (ca 8 Mio, und 20-80 Mio ist ja der Normalfall). Im Febr./März, ca. ein Jahr nach Tumorentfernung soll ich das ganze kontrollieren lassen, weil es laut Ärzte gewisse Zeit braucht, bis sich der gesunde Hoden regeneriert und auf "normale Produktion" umstellt. Man wird sehen...

Die Tatsache nur noch einen Hoden zu haben, stört mich physisch keineswegs mehr, man gewöhnt sich wirklich dran. Mit meiner Freundin scherzen wir oft darüber, das muss man wirklich mit Humor sehn. Auch Diskussionen mit ihren Eltern darüber, für was man sich am besten entscheiden sollte, wie die Wundheilungen verlaufen etc. - das hört sich ja eigentlich völlig verrückt an, man unterhält sich mit den Eltern seiner Freundin über sein Geschlechtsteil - all das verbindet irgendwie und man kann wirklich im Nachhinein darüber lachen.

Darum auch an all die, die Scham davor empfinden zum Urologen zu gehn, und deshalb Untersuchungen hinausschieben, die wirklich dringend sein können, es ist völlig unnötig. Ich war auch so ein Kandidat, und mittlerweile ist es das Normalste auf der Welt...Zack Hose runter...Arzt schaut sich an...zack Hose wieder hoch...und man hat Gewissheit.

So, das sind meine bisherigen Erfahrungen nach einem 3/4 Jahr als Hodenkrebspatient....Grüße zola
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