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Alt 28.09.2010, 12:42
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Liebe Babe,
HAMMER, wie du das beschreiben kannst. Und du sagst, du kannst es nicht.
Doch, ich finde, du kannst es. Was auch immer ER gesagt oder getan hat, damit es dir besser geht: es ist genau DAS, was du da beschreibst. DAS muss man kapieren, in sich einsaugen, mit diesen Gedanken muss man leben - DANN lebt man auch wieder.
Ich freu mich, dass du für dich diesen Weg gefunden hast und dass es dir damit viel besser geht.
Ich weine nur noch sehr selten. Ich vermisse ihn, ja, aber ich weiß, dass er bei mir ist, in mir und immer mit mir. Und das macht mich innerlich wieder ruhiger.
Die Freude, die ich früher hatte, das befreiende Lachen, das habe ich allerdings noch nicht wiedergefunden.
Ich bin ein lustiger, offener Mensch, aber ich habe mich verändert. Ich denke sehr viel nach und auch intensiver. Mir fehlt das tiefe, freie Durchatmen, das Gefühl von unendlicher Freiheit...
Ich bin für meine Mama "verantwortlich". Wir Geschwister sollen mit Mama zusammenhalten - und ich bin die einzige, die in der Nähe wohnt.
Damit habe ich also eine liebe "Verpflichtung", die mir schon oft genug Stress bereitet. Bitte nicht falsch verstehen.
Ich bin so froh, dass meine Mama (seit einigen Tagen 80 Jahre alt) so fit und gesund ist und alleine klar kommt, aber die Zeit, die ich oft bei ihr verbringe und wir zusammen TV schauen oder draußen sitzen, die würde ich auch gerne für mich nutzen. Ich habe 3 Tage die Woche, die ich nach dem Job für mich habe - wenn da nicht grade was anderes zu erledigen ist (div. Gänge).
Ich möchte manchmal sooo gerne ganz alleine sein, mit niemandem reden, meine Bücher um mich herum, keinen Stress, keine Geräusche, kein Telefon, keine Termine...
Tja, zum Organisieren meines Lebens bin ich selbst zuständig. Ich weiß das.

Leider haben wir ein neues Schicksal in der Familie (SchwieVa). Das greift mich ein bißchen an.
Ich merke, wie ich mich zurückhalte - ich lasse grade so viele Emotionen zu, dass sie mir nicht "schaden". Momentan ist die Situation aber auch nicht kritisch. Wer weiß aber, was noch kommt, wenn Therapien und OPs anstehen und die Familie vor Hilflosigkeit vor dem Nichts steht... da bin ich wieder dick mit drin, glaube ich.

Ich drück dich und meine Daumen für deinen Neustart. Hört sich prima an und ich glaub an dich, weil du es auch selbst tust.
Ich freu mich, wenn du wieder schreibst.

Liebe Schnuffine,
weißt du, auch wenn dein Brief vielleicht nichts bringt, kein Ergebnis dabei herauskommt - du hast es dir von deiner Seele geschrieben und somit aus dir rausgelockt. Das ist das Allerwichtigste!
Sachen mit sich rumschleppen, die einen belasten - das kann ich nicht.
Ich erinnere mich an früher... total verliebt, Beziehung kaputt, wohin mit den Gedanken?? Ich schrieb dann immer seitenlange Briefe, die ich nieeee abschickte. Aber danach gings mir besser.
Die Gedanken müssen "raus"-gedacht werden, weg aus dem Kopf - dann ists auch oft wieder gut. Soweit.
Willst du denn weitere Schritte einleiten, wenn du von der Klinik nichts mehr hörst?
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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