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Alt 21.08.2010, 21:19
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hope38 hope38 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2006
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Standard AW: Mein Mann hat Darmkrebs...

Hallo Nadin,
Jede Gefühlsregung ist in dieser Situation völlig "normal". Nichts ist mehr, wie es war. Dazu kommt für den Betroffenen die Angst vor dem, was nun auf einen zukommt.
Weißt Du, ich bin ja Betroffene, habe vor 4 Jahren mit auch 38 meine Diagnose bekommen und für mich war es ok, wenn mein Mann, meine Kinder, meine nahen Angehörigen mir ihre Traurigkeit und Sorge gezeigt haben. Es ist unheimlich befreiend und verbinden, miteinander zu weinen. Das heißt ja auch nicht, daß der Angehörige nicht an Gesundung glaubt, sondern auch er ist ja seiner Lebensvorstellung erstmal beraubt, auch er muß mit Ängsten zurecht kommen und ja, wie Du auch schreibst, er vermißt den Betroffenen, den Menschen, der er noch vor ein paar Tagen/Wochen war. Das ist alles legitim. Vielleicht könnt Ihr darüber reden?
Auch ich habe mich schuldig gefühlt, meinem Mann und meinen Kindern gegenüber. Aber klar, ich habe keine Schuld. Es ist einfach so passiert. Auch ich gehöre zu der Sorge Mensch, die nichts mit dem Ausdruck "Kämpfen" anfangen können, auch ich habe meine Tiefphasen durchlitten und meine nächsten Menschen daran teilhaben lassen. Wir haben ganz ganz viel geschafft!
Ihr werdet schon einen Weg finden, der zu EUCH paßt. Dein Mann muß nun erstmal diese ganzen Untersuchungen schaffen, dann die Klarheit haben und wissen, wie es weitergeht, welche Therapien man vorschlägt. Das ist ein anstrengender Weg, aber Ihr schafft das!

Liebe Grüße,
hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

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Geändert von gitti2002 (16.10.2014 um 17:27 Uhr) Grund: NB
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