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Alt 15.08.2010, 16:40
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Liebe Ute,

was sind Träume?

Sind sie lediglich Mechanismen, die in unser Gebirn eingebaut sind, um nicht an der Realität zu Grunde zu gehen? Also lediglich eine Verarbeitung unserer Vergangenheit.

Sind sie Ausdruck einer gequälten Seele, die keine andere Möglichkeit der Verarbeitung hat?

Oder sind sie eine Botschaft? Eine Botschaft unserer Seele an unser Gehirn, unseren Körper: "Hilf mir, ich schaff das nicht mehr alleine!" Durchaus möglich. Ist meine Überzeugung.

Oder sind sie auch manchmal Botschaften unserer Verstorbenen, die uns auf diese Weise irgendetwas mitteilen wollen? Ebenfalls durchaus möglich. Auch davon bin ich persönlich überzeugt.

Ich hatte ebenfalls solche Träume, Bin schweissgebadet aufgewacht und war entsetzt. Ich habe darüber geschrieben und auch, wie ich sie danach auffasste. Meine Meinung dazu hat sich nicht geändert. Wir träumen von Dingen, die uns beschäftigen. Umso heftiger, je mehr uns diese Dinge quälen. Sie sind jedoch nicht nur Ausdruck dessen, was tatsächlich geschehen ist, sondern oft auch ein Wunsch (-traum). Im Leben hat man viele Träume oder auch Wünsche. Der Märchenprinz, das grosse Haus, ein schickes Leben ohne Sorgen usw. So manchen dieser Träume muss man irgendwann begraben, andere sind verwirklicht worden.

Worauf ich hinaus will? Vielleicht könnte man deinen Traum ganz anders interpretieren. Siehe oben, die vierte Möglichkeit, die Traumbotschaft. Ich bin absolut davon überzeugt, dass unsere Vertorbenen uns nicht allein lassen im Schmerz, dass sie uns helfen. Uns Möglichkeiten aufzeigen, das Geschehene zu bewältigen oder zu verstehen. Ich bin kein Traumdeuter, mache mir nur meine Gedanke, will niemanden schockieren. Ich rede hier von zwei Arten des Traumes. Zum ersten der Traum, wie er sich im Schlaf entfaltet und zum anderen der Traum vom Leben. Der Traum ist bei näherem Hinsehen etwas Reales, etwas, was geschehen ist. Oft vermischt mit dem Traum vom Leben. Unseren Wünschen also. Unsere Wünsche, der Traum vom Leben, hingegen haben leider oft mit der Realität des Lebens wenig zu tun.

Dein Traum spielt sich auf zwei Ebenen ab. Einmal der geträumte Traum vom Leben, dein Wunschdenken. Deine von dir gewünschte Realität. Darin eingebettet dieser Traum von dem, was tatsächlich geschehen ist. Die tatsächliche Realtät. Lebensträume, wie die erste Ebene, lassen sich oft nicht erfüllen. Irgendwann verabschieden wir uns von ihnen. Liegt vielleicht ganau darin die Botschaft von Mel? Dass es sich mit den zwei Ebenen ja tatsächlich anders herum verhällt? Denn der Traum im Traum ist die Realität! Nämlich dass du diesen Traum im Traum in dein Bewusstsein herunter ziehen und dich von deinem Lebenstraum verabschieden sollst? Unsere Verstorbenen sind erst dann wirklich frei, wenn wir sie loslassen. Auf deinen Traum angewandt, wenn wir uns von unseren Lebensträumen verabschiedet haben und wir uns wieder in der Realität finden.

Ich weiss, diese Botschaft wirkt wie ein Hammer. Doch der hinterlässt keine blauen Flecken. Ich weiss auch, dass das alles ziemlich verwirrend klingt. Auch ich habe das beileibe nicht auf Anhieb verstanden. Das dauert. Bei näherem Hinsehen und Verstehen steht das jedoch ganz klar vor unseren Augen. Alle Botschaften oder Zeichen unserer Verstorbenen erschrecken und beunruhigen uns zunächst. Weil wir es nicht sofort verstehen.

Wir alle reden so oft davon, dass unsere Verstorbenen dies und das ja eigentlich nicht wollen, halten uns jedoch nur selten daran. Was bleibt ihnen also anderes übrig, als die Holzhammer-Methode , Natürlich wissen sie, dass sowas nicht von heute auf morgen geht. Wobei es ja für sie selbst ein "von heute auf morgen" nicht mehr gibt.

Noch was zum Ende: nicht jeder muss mit meiner Interpretation einverstanden sein. Ich weiss, sie ist eine von vielen Möglichen, jenachdem, was jemand glaubt oder nicht. Das bleibt jedem unbelassen. Ein Psychologe könnte das bestimmt hochwissenschaftlich erklären, käme jedoch ganz bestimmt zu einem ähnlichen Schluss.

Liebe Ute,

ich weiss, wie du dich gefühlt hast. Angst, Schrecken, unendlicher Schmerz und Trauer, verwirrt, zornig . Du kannst diesen Beitrag gleich in den Müll werfen. Du kannst jedoch auch zuerst mal darüber nachdenken und ihn dann in den Müll werfen. Oder du denkst darüber nach und kannst vielleicht für dich verstehen. Irgendwann. Wie du es möchtest. Genau du entscheidest. Wie gesagt, nicht heute und nicht morgen. Niemand anders schreibt irgendwelche Drehbücher.


Alles Liebe

Helmut
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