Thema: 3,5 cm Tumor
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Alt 27.07.2010, 17:23
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: 3,5 cm Tumor

Hallo Tom,

Deine schlechten Nachrichten haben mich sehr betroffen gemacht. Solche Befunde bestätigen die schlimmsten Erwartungen und erschüttern einen in den Grundfesten des Lebens. Plötzlich findet man sich in einem Albtraum wieder und hat in diesem auch noch die Hauptrolle abbekommen...

Was kann ich Dir schreiben, was Dich stützt und aufrichtet? Es ist so wenig, was mir einfällt, habe ich doch auch mein eigenes Päckchen zu tragen, und kenne ich doch auch die Furcht vor schlechten Befunden. Aber eines weiß ich: Völlig gefährlich ist immer das, was man nicht weiß. Denn das kann unbemerkt sein unheilvolles Wesen entfalten ohne dass jemand einschreiten kann.

So ist es - bei allem Schock und aller Enttäuschung - zunächst einmal gut, dass das entdeckt wurde. Denn jetzt können die Ärzte handeln, und auch jetzt kannst Du darauf reagieren! Die Belastung ist nun für Dich eine doppelte: einerseits musst Du den Schock und die Enttäuschung ertragen und aushalten. Das ist sehr hart, weil Du ja mit der Krankheit allein schon ohnehin genug belastet bist.

Andererseits willst / sollst / möchtest Du auch dagegen angehen, um Dein Leben kämpfen, - retten, was zu retten ist... Gerade mit der letzteren "Forderung" tue ich mich schwer, weil die Krankheit und das Aushalten dieses Grauens schon genug Kräfte verzehrt. Es wäre wie einem Verdurstenden zu sagen, mach jetzt in praller Sonne nochmal einen 1000-m. Lauf, und dann bekommst Du - vielleicht! - etwas zu trinken.

Am meisten wünsche ich Dir deswegen jetzt Gelassenheit. Was zu tun ist, den guten Ärztinnen und Ärzten überlassen, die um Dich sind. (Wenn es Dir recht ist, schließe ich Dich auch in mein Gebet ein.) Es ist ja ein sehr steiniger und steiler Weg, den wir an Krebs Erkrankten zurücklegen, und den wir mit geschwächter Seele und geschwächtem Körper auch noch gehen müssen.

Ich wünsche Dir auch Menschen in Deiner Umgebung, im Krankenhaus, die mit ihrer ruhigen und gelassenen Art Dich aufmuntern, so dass die Wirkung für Dich spürbar wird. Ich weiß auch, wie gut das tut.

Und ich wünsche Dir von Herzen, dass dieser Befund und dieser Gang ins Krankenhaus für Dich nur eine Episode wird auf Deinem Lebensweg, auf die Du später vielleicht mit einem Schauder aber auch mit Erleichterung zurückblicken kannst.

Beste Grüße von Braunschweig nach Heidelberg,
Ecki
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