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Alt 06.07.2010, 10:19
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Squirrel Squirrel ist offline
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Standard AW: Jetzt Metas - was mach ich nur???

Hallo meine Lieben,

auch ich habe länger in diesem Thread nicht mehr geschrieben. In diesem Thread mussten doch zu viele die Reise ins Regenbogenland antreten
Es ist so als ob irgendwas fehlt auf dieser Seite wie bei einer Speise die bestimmten Zutaten... wie zum Beispiel eben die Zitronen... Auch habe ich letzte Woche wieder einmal eine Freundin wegen dieser Krankheit verloren (es ging alles so schnell, siehe da ein Tumor am Gebärmutterhals, obwohl sie regelmäßig kontrolliert wurde, und ehe man sich versah hatte sie schon Gehirn-, Leber- und Hautmetastasen). Sie ist friedlich in Anwesenheit ihrer Eltern (sie war erst 40) eingeschlafen. Der einzige Trost: die Krankheitsdauer war relativ "kurz" und ihr Leben davor war ein sehr glückliches und erfülltes. Sie war bis zuletzt voller Hoffnung und ist dann irgendwann eingeschlafen...

Es tut mir leid, wenn ich nun einige von euch traurig gestimmt habe. Aber das Leben hat viele Facetten und in bestimmten Situationen müssen wir einfach lernen zu akzeptieren, vielleicht verstehen wir vieles nicht, aber durch die Akzeptanz wird einiges viel einfacher. Ich habe auch keine Angst vor dem Tod, nicht mehr (zumindest bilde ich mir das sehr oft ein ). Ich denke mir, so viele haben es geschafft, wenn die Zeit kommt, werde ich es auch schaffen... was natürlich nicht bedeutet, dass ich unbedingt an dieser Krankheit sterben werde... Wer weiß, was für Überraschungen das Leben für uns noch bereit hält. Es gibt doch einige Frauen, die mit Metastasen über Jahre hinweg ein gutes Leben führen. Wieso nicht auch wir?

Bei mir scheint derzeit alles in Ordnung zu sein. Die CT vom Mai war in Ordnung, bis auf 2 Knoten, die aber nur 2mm groß waren und eher einem Granulom (guartig) zuzuordnen wären. Zwar habe ich ein bisschen mit den Folgen der beiden Lungenoperationen zu kämpfen (Lungenfunktion ist natürlich nicht mehr die alte, beim Belastungs-EKG schaffe ich nur noch 70 % und habe seit Monaten einen Reizhusten mit einem Rasseln in der Lunge), aber das wichtigste ist, ich lebe, auch wenn nicht im Tempo meiner Gleichaltrigen, aber mir geht es gut und ich bin dankbar für jeden Tag, an dem es mir gut geht. Sagen wir mal so... ich lebe langsamer )), aber dafür mit einer ausgeruhteren Seele, die dadurch in der Lage ist mehr zu verkraften

Endlich habe ich all meine Prüfungen an der Universität absolviert und schreibe derzeit an meiner Diplomarbeit... nach über 5 Jahren Pause!!! Als ich mit 24 erkrankt bin, fragte ich mich ob ich je 27 werde, als ich dann die Metastasen mit 26 bekam, fragte ich mich ob ich je 30 werde... und ja... ich werde alt )) die nächste Etappe ist 33... Drückt mir die Daumen )

Auch ich wünsche euch allen einen erholsamen, schmerzfreien und fröhlichen Sommer.

Viele liebe Grüße aus Wien