Liebe Heike,
es tut mir schrecklich leid dass Du dieses Grauen auch durchmachen musst. Meine Mom ist letzten Juli auch am Kleinzeller verstorben, auch sie hatte multiple Hirnmetastasen, aber eben schon seit der ED im November 2008.
Wie Sabi schon sagte, der Kleinzeller ist ausgesprochen tückisch und sehr aggressiv...
Ich war damals, ziemlich genau jetzt vor einem Jahr sehr froh dass der Onkologe mir eine Prognose gab... ich wollte wissen wie lange Mom noch etwa hat.
Er sagte damals: "Mit viel, viel Glück können Sie noch einmal Weihnachten mit ihr feiern, aber wahrscheinlich wird sie die Blätter nicht mehr fallen sehen"
Ich wollte es wissen,... ich hatte die Kraft nicht mehr für "Überraschungen", zumal meine Familie und ich sie nonstop bei sich zuhause gepflegt und versorgt haben.
Ich habe ihr auch nicht mehr zugeredet weiter Chemotherapien zu machen, es hätte sie nur unnötig gequält da die Lebensdauer dadurch zwar möglicherweise steigt, ihre Lebensqualität aber stetig sank.
Ich war hin- und hergerissen zwischen den Gedanken sie nicht verlieren zu wollen, aber eben auch zu wissen dass es nur noch Quälerei für sie war.
Manches hätte ich rückblickend vielleicht anders machen sollen, aber das weiss man auch erst hinterher und die Situation war wirklich extrem.
4 Personen und 1-3 Hunde in einem 67qm 1-Zimmer Appartment.
Trotzdem haben wir es geschafft dass sie bis zum Schluss zuhause bleiben konnte und dort eben auch in unseren Armen gegangen ist.
Ich bin froh dass ich ihr einen Hospizaufenthalt ersparen konnte, aber die Verantwortung war schon sehr, sehr groß... und die einzige Unterstützung hatten wir in unserem Hausarzt.
Ich habe auch viel geweint in der Zeit... meist heimlich, aber manchmal ergab es sich nicht, und ich brach vor Mom in Tränen aus. Meist wurde sie dann fuchsteufelswild... typisch Mom eben.
Versuche so gut es geht für sie da zu sein... ich weiss wie schwer es ist.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
Jasmin