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Alt 16.02.2010, 14:06
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luna83 luna83 ist offline
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Standard AW: Krebsfamilie??

Liebe Nicole,

ja du hast recht ist sehr schwer nicht verbittert zu werden. Jeder muss seinen passenden weg finden mit der Lebenssituation umgehen zu können. Mir haben die Bücher von Elisabeth Kübler-Ross sehr geholfen. Mir hilft es mit meinen Freunden zu sprechen und die sagen mir dann schon "wo es langgeht". Ich meine damit das wenn es mir sehr schlecht geht sind sie da und fangen mich auf. Mein bester Freund hat auch schon zu mir gesagt, ich kann mir nicht annähernd vorstellen wie du dich fühlen musst, aber ich kann einfach für dich da sein und dir zuhören. Mein Freund gibt mir den Raum zum trauern, wenn ich allein sein möchte lässt er mich in Ruhe und dann gibt es da für mich kleine Rituale die ich jeden Abend vor dem zu bett gehen mache. Eine Kerze anzünden.. ein Gebet sprechen... wie gesagt das muss jeder für sich selbst ausprobieren.
In der Zeit als meine Mama krank war, das waren 4 Jahre habe ich in der meisten Zeit auch nur funktioniert. Wenn es ihr besser ging ging es mir auch besser und umgekehrt. Als es ihr besser ging haben wir Sonntags immer zusammen einen kleinen Ausflug unternommen etwas das ihr gefiel. Mein Freund und ich haben uns das sozusagen zur Aufgabe gemacht... ganz viel zusammen zu erleben... Wir haben immer viele Fotos gemacht! Sind in Ihre Lieblingsrestaurant ins Kino immer dann wenn es möglich war denn Rollstuhl eingepackt und losgefahren. Das tut mir sehr sehr gut im Nachhinein war es das beste was ich tun konnte. 2009 war das leider nicht mehr so oft möglich. Aber im Dezember hat meine Mama noch zu mir gesagt das sie so gerne auf einen Weihnachtsmarkt gehen würde. Da hab ich sie abends einfach mit meinem Freund in 3 dicke Decken eingewickelt und bin mit ihr auf einen kleinen Weihnachtsmarkt gefahren. Wir haben den Abend so sehr genossen die Lichter die Kerzen und die ganze Atmosphäre. Das war das letzte Mal das ich mit meiner Mama draußen war.... und ich bin soooo froh das ich all diese Erinnerungen in meinem Herzen habe. Schaff dir diese schönen Erinnerungen mit deiner Mama es tut gut! Du hast mich gefragt wie ich klarkomme... das ist wirklich schwer zu beschreiben. Aber vielleicht hast du gemerkt das ich ganz viel Kraft in der Erinnerung tanke und das ich weiß das Ihr noch sehr viel Leid und Schmerz erspart geblieben ist. Das sie von ihrem schmerz erlöst wurde das gibt mir viel kraft. Ansonsten fehlt sie natürlich an allen Ecken und Enden... mein Problem ist oft... wen soll ich fragen? Wenn ich ein Problem hab und mir was aufm Herzen liegt bin ich immer zur mama gelaufen. Eine Mama kann niemand ersetzen. Jetzt musst du endgültig erwachsen sein hat eine Freundin zu mir gesagt und wahrscheinlich hat sie recht. ich denke immer was hätte sie jetzt wohl zu mir gesagt? und versuche so eine "Antwort" auf meine Fragen zu erhalten.

Das Menschen mit Depressionen schwer zugänlich sind weiß ich leider aus eigener Erfahrung bei meiner besten Freundin. Trotzdem finde ich es wichtig den Menschen auch zu sagen Ich brauch dich auch wenn du mir im moment selbst nicht helfen kannst. Vielleicht kommt es irgendwo im Innern an!??

Lass dich ganz Lieb Drücken! Alles Liebe für dich Luna
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Papa 1954-1984

Mama *1955-2009

2006 rez Mamma CA mit Skelettmetastasen

29.12.09 meine Mama ist für immer eingeschlafen so schnell


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