Thema: verzweifelt
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Alt 01.03.2004, 15:45
Gast
 
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Standard verzweifelt

Hallo Heicke!
Auch ich kann dich sehr gut verstehen. Bei meinem Mann wurde im Oktober 2002 ein Hodentumor festgestellt. Auch hatte er Lymphknoten von 5 cm im Bauchraum. Nach der Entfernung des Hodens folgten daher 4 Chemotherapien. Man weiss nicht, was da auf einem zukommt. Diese zogen sich dann bis zum Januar 2003 hin. Leider waren durch diese Chemo jedoch nicht alle Lympfknoten weggegangen. Das hieß dann noch eine ca. 7-stündige OP (RLA). Dabei wurden dann jedoch keine noch aktiven Krebszellen festgestellt. Nach einer Reha im April 2003 fing er dann im Juni 2003 wieder an zu arbeiten. Doch leider nur für zwei Wochen. Denn der Turmormarker (ß-HCG) stieg wieder an. Also Rückfall!! Dann hieß es Hochdosischemo. Wir waren total am Ende. Mein Mann und auch ich sowie unsere Kinder (14,11,8) waren fertig. Doch auch dieses wurde einigermassen gut überstanden. Und im Moment sieht es eigentlich sehr gut aus. Seit Januar 2004 ist mein Mann wieder am arbeiten. Das hätte ich im August nicht gedacht. Es geht ihm richtig gut. Ich schreibe dir das alles, damit du siehst, das man nicht die Hoffnung aufgeben soll. Man kann es schaffen. Ein Arzt im Krankenhaus sagte uns mal:
Wenn es schon Krebs sein soll, dann seien sie froh, dass es Hodenkrebs ist. Die Heilungschanchen sind wirklich sehr gut. Natürlich weiss man nicht, was noch alles kommen kann. Doch ich denke, mann muss immer positiv denken. Ich weiß, dass die Zeit der Ungewissheit verdammt schwierig ist und als Ehefrau steht man ganz schön blöd da. Man möchte dem Partner so gerne helfen, doch man weiß nicht wie. Vor allem die Nächte sind so schwer. Ich habe auch bestimmt einige Eimer Tränen vergossen. Ich habe dann angefangen, alles aufzuschreiben wie in einem Tagebuch. Es hat mir sehr geholfen. Vielleicht hilft dir so etwas auch. Also Kopf hoch.
Falls du mir mir in Kontakt treten willst, bin ich gerne bereit, dir meine E-Mail Adresse zu geben.
- Marlies
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