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Alt 01.03.2004, 09:59
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Standard Ablatio bei duktales carzinoma in situ /REHA ?WO ?

Hallo, Sunny! Erst einmal: Das wird schon wieder! Hatte vor knapp 2 Jahren auch ein DCIS links. Mittlerweile wurde ich schon 5 mal operiert (26.04.2002 brusterhaltend, 22.05.2002 Ablatio, Sep.2002 Expander, April 2003 Expander raus - Silikon rein, November 2003 erneute Brust-Op, weil optisch absolut sch...). Meine nächtste, und hoffentlich letzte OP, findet am 27.04.2004 statt, dann bekomme ich die Brustwarze. Mir ging es nach den beiden ersten OP`s eigentlich recht gut. Im Juli, nachdem also schon fast 2 Monate vergangen waren, hatte ich dann den totalen Zusammenbruch. Panikattacken und Angstzustände, die ich wirklich nicht mehr aushalten konnte. Ich habe drei Kinder und war einfach nicht mehr in der Lage, mich richtig um sie zu kümmern, weil ich weinend und zitternd auf der Couch lag. Ich habe mich damals selbst nicht verstanden, weil ein DCIS ja so gesehen noch eine "gute Diagnose" ist. Habe mir auch immer eingeredet, daß ich wieder in Ordnung bin. Aber mein Unterbewußtsein hat mir einfach ein Beinchen gestellt. Mit Hilfe meines Mannes, meinen Freunden und insbesondere meiner sehr einfühlsamen Ärztin habe ich es dann wieder in den Griff bekommen. Ich bin allerdings auch auf Empfehlung meiner Ärztin zu einer Psychotherapeutin gegangen und habe eine Zeit lang Antidepressiva genommen. Die Therapie hat mir sehr geholfen. Die Tabletten halfen auch, auch wenn viele dagegen sind. Ich bekam aber welche, die nicht abhängig machten. Alles in allem war das eine schreckliche Zeit, die ich NIE wieder durchmachen möchte. Aber ich weiß nun im nachhinein, daß man es immer irgendwie schafft. Ich denke, es kommt auch darauf an, wie ein Mensch ist. Ich bin von Haus aus ein Typ, der immer gleich das Schlimmste befürchtet und sich dann da rein steigert. Ich hatte tatsächlich ständig irgendwo Schmerzen, obwohl ich organisch vollkommen gesund war. Ich hatte solche Angst, daß die Ärzte noch irgendwo irgendwas übersehen haben, daß ich selbst daran glaubte.
Du siehst, deine Ängste sind vollkommen normal. Der eine verkraftet diesen ganzen Mist einfach besser und gelassener, ist einfach positiver, und der andere (halt solche wie ich...) befürchten immer noch schlimmeres. Ich wohne in der Schweiz und hier bekommt man keine REHA angeboten. Das wollte ich aber auch gar nicht, weil ich lieber zuhause bei meinen Kindern und bei meinem Mann sein wollte. Dafür ist aber meine Mutter für eine Zeitlang gekommen und ich hatte eine Putzhilfe. Das war für mich die schönste REHA...
Ich drück dir die Daumen, daß du alles gut verarbeitest und dein Leben so richtig genießen kannst. Ach so, ich bin übrigens ein Typ, der wohl gerne wieder arbeiten würde, alleine, um auf andere Gedanken zu kommen. Zuhause grübelst du vielleicht doch mehr, als für dich gut ist.
Liebe Grüße, Gabi
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