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Alt 21.01.2010, 23:08
Mottema Mottema ist offline
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Standard AW: Warten oder starten (foll. NHL I/4A)

Hallo Ihr Lieben alle,

mir geht es schon wieder um einiges besser - und das ist im Wesentlichen Euer Verdienst! Ja, damit müssen wir wohl alle leben: da denkt man, es sei gerade alles gut und ich hätte alles im Griff. Und plötzlich, wie aus dem Nichts, fällt einen die Angst an wie ein tollwütiger Hund. Du sprichst mir aus der Seele, Erzangie: da IST etwas, auch wenn es sich im Alltag oft verdrängen läßt. Ich will es jetzt mehr in mein Leben integrieren, auch wenn ich noch nicht genau weiß, wie.
Ja, Nati, das Wort "unheilbar" hat mir auch ganz schön zu schaffen gemacht. Ich habe einen ganz tollen Therapeuten gefunden, als ich in einer ziemlich verzwickten Beziehung steckte. Er hat mir beigebracht, wieder meiner eigenen Wahrnehmung zu trauen. Und nach der Diagnose (übrigens nur ein bis zwei Monate nach Dir) stand ich sofort wieder auf seiner Matte und ich dachte eigentlich, dass ich das Ganze schon verarbeitet hätte. Aber das ist wohl ein lebenslanger Prozeß - das Lymphom bleibt ja nun auch unser Begleiter.
Liebe Mirijam, unser Schicksal ähnelt sich schon sehr. Schade, dass Du so weit weg wohnst!
Die Kinderfrage war jetzt allerdings eher der Aufhänger als das eigentliche Problem. Sowohl mein Onko als auch der Gyn haben mich kurz nacheinander darauf angesprochen - und dabei wurde mir wieder sehr bewußt, wie sehr das Lymphom halt doch Einfluß hat - sowohl auf mein eigenes Leben, als auch auf das meines Mannes und nun auch unseres Kindes. Ich bin unglaublich dankbar, dass unser Zwerg da ist - die Hoffnung hatte ich schon aufgegeben. Ich möchte nicht nach einem zweiten Kind schielen und darüber vergessen, was für ein Wunder das erste ist.
Ich habe bereits viele Kontakte zu anderen Kindern knüpfen können. Aber es ist doch etwas anderes, wenn jederzeit ein anderes Kind da ist. Dein Gedanke, Artefina, vielleicht irgendwann ein Haustier anzuschaffen, gefällt mir super. Es ist schön zu hören, dass Dein Sohn so aufgeschlossen ist - das sind Jungs und Einzelkinder nicht immer. Aber das gibt mir Hoffnung, dass es nicht so sein muß.
So, nun ist es wieder ein ganzer Roman geworden und ich höre mein Bett ganz laut rufen.
Euch allen eine gute Nacht!
Die Motte
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Wenn ich wüßte, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen (nach Martin Luther)
Vielleicht würde ich doch in seinem Schatten sitzen und frischgebackenen Apfelkuchen essen...
Diagnose 2007: Follikuläres Lymphom Grad 1, Stadium 4A, Watch & Wait
Therapie 2011: R-Bendamustin + Cyclophosphamid, Stammzellsammlung
Schwere Neutropenien bis 8 Monate nach Therapieende
Komplette Remission und immer mehr Kraft
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