Thema: Weihnachten
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Alt 17.11.2009, 14:47
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Weihnachten

Hallo Moni, hallo Ihr Lieben,

Zitat:
Weihnachten ist eine verdammt harte Zeit. ( ich vermisse sie so sehr )

Wie geht Ihr damit um ?
Meine Mutter ist am 23.09.09 verstorben. Auch für mich steht das erste Weihnachstfest ohne meine Mama bevor .

Bei mir kommt erschwerend der Umstand hinzu, dass ich selber Mama von 3 Kindern bin, und für Kinder ist Weihnachten bekanntermaßen ja das schönste Fest im ganzen Jahr. Neben den Geburtstagen. Und ein solcher steht wiederum diese Woche ins Haus - und ich habe Bammel davor.

Ohne meine Mama. Meine Mama war ein sehr fröhlicher, lebenslustiger, lebensbejahender Mensch. Wo Mama war, war Stimmung. Wo Mama war, waren auch ernste, gute Gespräche möglich. Die Lücke die sie hinterlässt, ist jeden Tag groß und nicht zu füllen, aber an den besonderen Feiertagen, da wird einem durch die Gemeinschaft mit anderen noch deutlicher, dass eine sehr wichtige, liebenswerte Person fehlt.

Ich werde das schaffen, aber weiß nicht genau wie. Ich habe mir vorgenommen, nichts ausfallen zu lassen. Auch für mich selber nicht. Ich möchte Weihnachten irgendwie um des Festes selber Willen irgenwie "friedlich" begehen. Für mich hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Einer ohne meine Mutter, einer mit dem Vermissen alter Gewohnheiten - ich muss jetzt irgendwie einen neuen, eigenen Weg finden. Und ich werde in der kommenden Woche anfangen zu schmücken, die Fenster bei den Kindern, mit Lichtern versehen, die Wohnung weihnachtlich dekorieren und gewiss werd ich oft traurig sein. Aber ich glaube, das bin ich so oder so immer.

Der Geburtstag wird auch nochmal eine "harte Nummer". Meine Tochter wird 4 und sie hat unterdessen verstanden, dass die Oma nicht mehr wiederkommt und bringt damit nun auch den Begriff "tot" in Verbindung. Oft fragt sie:"Oma Ulla kommt nicht mehr, nä?! Die ist jetzt tot, oder?! Bekomme ich dann kein Geschenk?" Kindermund! Da sitz ich dann, und versuche zu erklären und manchmal weine ich dann auch.

Und so denke ich, wird auch Weihnachten. Es wird gute und zufriedene, glückliche Momente geben, aber es wird auch Momente geben, wo ich untröstlich sein werde und weine. Und dann stelle ich mir vor dem geistigen Auge meine Mama vor, was sie wollen und sagen würde . Und ich glaube, dass sie mir sagen würde, ich mache es so schon ganz richtig.

Sie fehlt mir...sie fehlt mir ungemein - an diesem Weihnachtsfest, am nächsten Weihnachtsfest, an ihrem Geburtstag, an meinem Geburtstag, ja, - genaugenommen an jedem Tag des Jahres - nicht mehr und nicht minder. Wie man läuft, das haben wir gelernt - und das nicht von heute auf morgen. Ähnlich ist es mit dem Schreiben. Ich glaube wir alle, die wir jemanden verloren haben, den wir geliebt haben, wir müssen mit uns selber ein wenig geduldig sein und uns auch die Zeit zum Trauern lassen. Denn auch das "lernt" man, wie das Laufen und Schreiben, nicht von heute auf morgen.

Ich wünsche Euch allen, wie auch immer ihr das Fest begehen werdet, jedenfalls ein zufriedenes Weihnachtsfest.

Liebe Grüße

Annika
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