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Alt 19.08.2009, 21:07
Tante Emma Tante Emma ist offline
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Standard AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende

Liebe Leni!

Es tut mir sehr leid, was Du/Ihr grade durchmachst/durchmacht und ich kann sehr gut mitfühlen, da ich selbst meine Mutter mit 17 Jahren verloren habe.
Ich will Dir eigentlich keine Tipps geben, weil Du selbst den für Dich richtigen Weg finden sollst und wirst.
Nachdem ich mittlerweile selbst krank bin, kann ich die Gefühle Deiner Mutter gut verstehen! Und ich finde auch, daß IHR Wunsch jetzt an erster Stelle zu stehen hat!
Der Kampfgeist wird sicherlich auch wieder erwachen, wenn sie die Chancen genauso sieht, wie dies die Ärzte derzeit beurteilen. Wenn sie sich allerdings nicht weiteren Therapiestrapazen aussetzen will, dann mußt Du das respektieren.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß ich selbst meine eigene Krebserkrankung vermutlich viel sachlicher betrachten kann, als mein lieber Mann, meine Angehörigen und Freunde.
Mein Mann würde mich NIEMALS zu einer Therapie überreden, wenn ich das nicht mehr möchte. Das haben wir geklärt. Und letztendlich ist es auch fast egoistisch, von einem Menschen zu verlangen, daß er sich mit Ach und Krach unter Schmerzen am "Leben" halten läßt, "nur" damit es den Angehörigen gut geht (die außer den täglichen Besuchszeiten vermutlich nicht viel mit dem Leid des Betroffenen zu tun haben).

Leni, ich will Dir weder die Hoffnung nehmen, noch Dich irgendwie "belabern". Ich kann Dir nur sagen, wie sich das für mich als Betroffene anfühlt.
Der einzige Vorschlag, den ich Dir machen kann, ist: schreib Deiner Mum einen Brief!
Schreib alles da rein; Deine Gefühle, Deine Gedanken, was Du Dir wünschen würdest,...
Diesen Brief gibst Du Deiner Mum, wenn Du nach Hause gehst, sodaß sie ihn alleine lesen kann. So mußt Du keine Gefühle unterdrücken und wirst nicht unterbrochen in Deinen Ausführungen, genauso kann auch Deine Mutter in aller Ruhe über Deine Worte nachdenken. Keiner muß seine Tränen oder auch seine Wut vor dem anderen verstecken und kann sehr nüchtern drüber nachdenken, was den anderen bewegt.
Vielleicht sieht Deine Mum dann, daß Du sie noch sehr brauchst. Oder aber sie gibt Dir eine Antwort auf Deine Frage nach dem "warum". Nur sie kann Dir sagen, ob und wie sie weitermachen möchte.

Alles Liebe und Gute für Euch,
Tante Emma.
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