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Alt 25.07.2009, 14:01
Andreas P. Andreas P. ist offline
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Standard AW: Es ist so schwer....

Hallo Torsten,

Habe mir den ganzen Beitrag durchgelesen und stelle fest, dass die Krankheit bei Deiner Frau praktisch den gleichen Verlauf wie bei meiner Frau (49 J.) nimmt. Nur das bei meiner Frau der zeitliche Verlauf erheblich schneller ist.

Auch Sie hat jetzt die Probleme mit der großen Schwierigkeit, Essen & Trinken zu sich zu nehmen (siehe den von mir eröffneten Thread).
Und die ständige ansteigende Schmerzsymptomatik mit einer immer höheren Dosis an Schmerzmitteln (z.Zt 200 mikrogramm Pflaster + Novalmin Infusion + Schmerzspritzen nach Bedarf) ist zu beobachten.

Zur Zeit liegt sie entweder auf der Palliativstation in der Hamburger Uniklinik zwecks Chemo (Oxyplatin & 5-FU) oder wird zu Hause von mir und Ihrer Mutter gepflegt.

Du schreibst, dass Eure Ehe mittlerweile zerrüttet sei.
Ich verstehe das.
Nicht umsonst nennt sich Dein Thread " Es ist so schwer"

Ich liebe meine Frau heftig wie eh und je - beobachte aber auch, dass mein Privatleben durch die permanente Inanspruchnahme mittlerweile den Bach runter geht. Die Doppelbelastung aus Beruf und Pflege, die Sorgen, die Angst - das alles zehrt massiv an meinen Kräften.
Ich habe so vieles was ich gerne gemacht hätte aufgegeben und mein Erlebnishorizont ist so entsetzlich klein geworden.
Trotzdem werde ich mich immer weiter um sie kümmern, denn genau diese soziale Kompetenz macht uns als Menschen aus und ist für das Zusammenleben so wichtig. Was sind meine Belastungen schon im Vergleich zu dem Leid, das meine Frau durchmachen muss.

Vielleicht lässt sich ja durch Zufall aus dem parallelen Krankheitsverlauf etwas lernen, es ergibt sich eine Lösung und irgendwann kann ich meiner Frau den Wunsch nach einem frischen Salat erfüllen.

Und genauso drücke ich Euch die Daumen!

Grüße
Andreas