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Alt 05.07.2009, 14:35
Jafe Jafe ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Anja,
Du hast warscheinlich keine Erziehungsfehler gemacht. Hier läuft es ja genauso. Als wenn ich gar nicht krank bin. Mutter macht ja immer alles. Die Staubflocken stapeln sich in den Ecken, weil ich, wenn ich von der Arbeit kam kaputt und auf allen Vieren ins Bett gekrabbelt bin, weil nichts mehr ging. Gibt es einen Staubsauger? Bin warscheinlich die Einzige, die weis, wie man technisches Haushaltsgerät bedient. Mein Sohn 17 bringt sich zwar um mich um und fragt mich alle 5 Minuten wie es mir geht. Streichelt meine Glatze und sagt, bei seinen 1,90m : meine arme kleine süße Mami. Aber das war es auch schon. Hilfe? Das ist ja Arbeit. Die Jugendlichen scheinen heute alle so zu sein. Natürlich sind wir auch schuld, da Arbeit, Haushalt etc. manchmal an Workerholic grenzt und wir es auch schaffen. Aber es sind ja nicht nur meine Kiddis, sondern auch mein GG. Er ist jetzt gemütlich zum Alltag zurückgekehrt, da seine Frau ja immer alles geschafft hat. Sie ist ja so taff. Das wird sie jetzt auch schaffen.
Denke, dass Deine Onkologin recht hat. Sie stehen der Situation ein wenig hilflos gegenüber und betreiben dadurch am besten die Vogel Strauß Politik. Nur mache ich mir wirklich Gedanken, dass mein Kleiner da einen seelischen Schaden davonträgt, da er sehr sensibel ist. Könnte die ganzen Psychiologen mit ihren Terminen, da ich es als recht dringlich ansehe, dass ihm geholfen wird. Ich persönlich kann in meiner Umwelt auf Personen verzichten, die meinen sich anzustecken. Aber sie müssen es doch nicht über ihre Kinder austragen.
Man kann auch keinem einen Tip geben, wie er sich verhalten soll. Ich meine in Bezug auf Deine Kinder. Jeder ist da anders und wie man es häufig macht, ist es verkehrt. Ich lasse meine jetzt schon mal links liegen. Habe die Gefriertruhe voll mit Bofrostgerichten, die mein Großer sich mal mit fast 18 nur in die Pfanne hauen muss. Tut er es nicht, muss er eben hungern. Ich kann eben nicht, wenn ich 8 -10 Stunden gearbeitet habe. Dann bin ich fertig mit Schönschreiben. Ich räume auch sein Zimmer nicht mehr auf. Das kann er denke ich allein und wenn er es nicht tut, muss er eben Staubflocken schlucken. Pech gehabt. In dieser Hinsicht bin ich rigoros. Vielleicht sprichst Du einfach mal mit Deiner Bande und legst ihnen Deinen Gefühle auf den Tisch. Vielleicht kommen sie dann mal ans Nachdenken. Es ist schwierig. Vor allen Dingen als Alleinerziehende.
Alles Liebe
Petra
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Wenn Du einen Rosenstrauch willst, pflanze keinen Tomatensamen. Wenn Du Freundlichkeit willst, pflanze keine Gleichgültigkeit. (Adolph Kolping)
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