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Alt 11.01.2004, 16:36
Gast
 
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Standard duktales carzinoma in situ

Hallo, Pepsi!
Bei mir wurde im April 2002 auf der linken Seite ein DCIS festgestellt. Leider suche ich verzweifelt seit Tagen nach den ganzen Berichten von den Ärzten und der Pathologie, die hab ich irgendwohin geräumt... Deshalb kann ich dir zu deinem Krankheitsbericht jetzt nicht viel sagen. Bei mir war auf jeden Fall von Anfang der dringende Wunsch da, jede Gefahr aus meinem Körper zu verbannen und ich habe mich SOFORT für die Mastektomie entschieden. Am 26.4.2002 wurde zunächst brusterhaltend operiert. Nach einigen Tagen Warterei auf den Bericht der Pathologie (grausam, die Stunden wollen nicht vergehen..), kam dann halt der niederschmetternde Bericht, daß nicht alles im Gesunden entfernt wurde. Also wurde dann am 22.05.2002 die Brust komplett entfernt. Die ersten paar Wochen nach der OP ging es mir richtig gut und alle bewunderten mich, wie ich mit der ganzen Geschichte doch umgehe... Aber dann kam bei mir im Juli der große Fall ins tiefe schwarze Loch. Ich schlug mich nur noch mit Todesängsten herum, jedes Pieksen in meinem Körper war für mich irgendeine Form von Krebs.. Ich vergewaltigte regelrecht unseren PC, um über wirklich alles Bescheid zu wissen. Als mich dann meine erste Panikattacke überfiel und ich auf einem Sommerfest umkippte, ich mich nicht mehr traute, einkaufen zu gehen, weil ich nur noch schwindelig und in Schweiß gebadet war (vor Angst) und ich zudem einfach nicht mal mehr in der Verfassung war, mich um meine 3 Kinder zu kümmern, ging ich dann endlich zu meiner Ärztin. Das hätte ich viel eher machen sollen. Sie war so einfühlsam und hatte das vollste Verständnis für mich. Ich bekam (mit meinem vollen Einverständnis) Antidepressiva und ging regelmäßig zu einer Therapie. Die Gespräche haben mir so gut getan und die Pillen taten dann nach 2-3 Wochen auch ihre Wirkung. Ich habe auf eigenen Wunsch dann die Tabletten nach 4 Monaten bereits abgesetzt, weil ich das Gefühl hatte, daß ich jetzt wieder stark sein könnte (und außerdem wurde ich durch die Pillen immer fetter...). Im September 2002 bekam ich dann den Expander eingesetzt und die rechte Brust wurde etwas geliftet und eine Zyste entfernt. Der Bericht vom Pathologen war dann mal wieder niederschmetternd: auch in der rechten Brust ein DCIS (aber nur 1 mm!). Da ich zu der Zeit aber bereits die Antidepressiva nahm, konnte ich diese Nachricht ziemlich gelassen aufnehmen. Da das DCIS so mini-minimal war, waren keine weiteren Maßnahmen notwendig.
Jetzt habe ich mittlerweile mein Silikonkissen drin und bekomme ich April 2004 meine Brustwarze. Ich freu mich schon richtig darauf, wieder "komplett" zu sein und genieße das Leben wieder in vollen Zügen. Ich bin dankbar, daß ich meinen wundervollen Ehemann, meine süßen Kinder, meine fantastische Familie und meine Freunde habe. Ich bin wieder zuversichtlich. Das hat seine Zeit gebraucht, aber mir wurde immer wieder versichert, daß alle meine Reaktionen auf diese dumme Krankheit völlig normal waren. Und glaub mir, auch du kommst wieder aus deinem Loch heraus und wirst jede Sekunde genießen! Das wünsche ich dir auf jeden Fall von ganzem Herzen. Es werden immer wieder Momente der Angst kommen, aber damit habe ich mich arrangiert. Es geht weiter...
Liebe Grüße, Gabi
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