Thema: Aussichtslos
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Alt 07.01.2004, 08:27
Gast
 
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Standard Aussichtslos

Hallo, liebe Schreiber und Leser !
Habe heute erstmals von dieser "Hausnummer" gehört und mich gleich mal eingewählt. Es freut mich ungemein, dass so viele Töchter und Söhne hier zu Wort kommen und sich austauschen. Erstaunt bin ich allerdings, dass sich noch keins der "Sorgenkinder" gemeldet hat. Da muss ich wohl den Anfang machen. Ich bin Ulli, 50 Jahre jung, Mutter von 3 Kindern, Oma und glückliche Ehefrau (im 5. Ehejahr!) und außerdem Patientin mit Gallenblasenkrebs und Metastasen in Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse. Diese Diagnose bekam ich durch Zufall zu hören, als ich bei meinen Eltern zu Besuch war und meine akute Gallenblase (Steine!)rausoperieren lassen musste. Natürlich hat mich das auch erst mal ganz schön gebeutelt, zumal ich schon zwei Geschwister durch Krebs verloren hatte. Ich bin aber von Natur aus ein Kämpfer und wollte mich nicht einfach so hängen lassen.(Bis dahin wusste ich von den Metastasen noch gar nichts). Die erste Chemo dauerte fast 11 Monate, brachte aber auch gute Erfolge. Die Bauchspeicheldrüse war als erste völlig frei, Lunge und Leber sahen gut aus (Metas so weit verkleinert, dass Chemo als erfolgreich beendet angesehen werden konnte)Nach dieser Zeit der Leiden, das muss man wirklich sagen, päppelte mich meine Familie erst mal wieder richtig auf. Im November schickte mich mein Onkologe dann zu einer Reha, damit ich endgültig wieder auf denn Damm kommen sollte. Das war übrigens eine wunderbare Zeit. Ich lernte sehr viele interessante Menschen kennen, die meinen Blickwinkel zum Thema Krebs enorm erweiterten. Bis dato kannte ich ja nur mich und meinen Fall!! Gleich nach der Kur erhielt ich die Botschaft, dass in Lunge und Leber wieder mächtig viele neue, diesmal auch größere Metastasen zu finden sind. Hatte ich allerdings auch erwartet, da ich seit geraumer Zeit reichlich Schmerzen hatte. Am Heiligabend 2003 begann ich dann mit der neuen Chemo und hoffe, dass auch diese wieder so gut anschlägt wie beim ersten Mal.
Ich kann nur allen sagen,dass es sich in jedem Fall lohnt, nach Kräften zu kämpfen.Und eins muss ich auch noch loswerden. Lasst Euch auf keinen Fall nur von angelesenem Wissen und Statistiken leiten! Zu mehr als 50% betimmt der Mensch selbst, wie die Sache sich entwickelt. Mit einer positiven Einstellung werden ungeahnte Selbstheilungskräfte erschlossen!!! Geheilt werden kann ich von dieser besch... Krankheit nicht, das ist mir schon klar, ich kann aber die Zeit, die mir noch auf unserer schönen Erde bleibt, nach Kräften verlängern und vor allem mit allen, die ich lieb habe geniessen.
Noch ein riesig guter Tip zum Schluss. Während der gesamten Krebszeit nutze ich als begleitende Therapie die Kraft von Aloe Vera. Ich trinke täglich einen halben Liter Aloe Vera-Gel. Das hat während der Chemo enorm gut die Nebenwirkungen abgemildert und bringt ansonsten das Allgemeinbefinden richtig in Trab.
Ich hoffe, dass ich vielen Mut zum Kampf machen konnte und verspreche, dass die nächste Meldung kürzer ausfällt.
Ahoi und Good Luck für alle.ullrikepeper@AOL.com
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