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Alt 08.05.2009, 01:21
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nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
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Standard AW: Wie besigt ihr die Angst?

Liebe Schwarzsaga,
mir ging es nach der Therapie eigentlich ganz gut, die Angst kam dahergeschlichen in dem Mass ,wie die Zeit verging und wurde dann immer grösser.
Wie eine Kurve, von 0 auf 100 und nach 2 Jahren ohne auffälligen Befund...gings wieder runter

Was mit geholfen hat, war Normalität, also arbeiten und ganz normal leben, als sei nix gewesen...nun ja, so ganz gelingt mir das nicht, aber ich versuche es....

Mittlerweile "vergesse" ich den Krebs schon mal, das soll nicht heissen, dass ich keine Angst vor einem Rezidiv habe, jedoch kann niemand permanent von Angst geschüttelt leben.
Wenn es im Steissbein gezwickt hat, überkam mich Panik, aber ein CT beruhigte mich wieder, die Abstriche waren immer o.k. und mittlerweile versuche ich zu vertrauen...vielleicht doch noch mal Glück gehabt im Unglück ??? Wer weiss das ? Hatte früher nie im Leben einen Gedanken an Krebs verschwendet, wusste, es gibt die Krankheit, aber das war es auch schon....und dann hatte ich es.... ich selbst höchstpersönlich...
2 Jahre gut gelebt inzwischen, ich bin dankbar dafür, egal was kommt.

Es geht mir gut, nach einigen depressiven Phasen bin ich wieder glücklich und ausgeglichen.
So wird es auch bei dir sein: es geht hoch und runter...wenn jedoch mit den Jahren die Nachsorgen in Ordnung sind, wirst auch du wieder entspannter sein.
Die schwarzen Gedanken....was passiert wenn ....sind immer noch da und werden auch bleiben, aber nicht mehr mit der gleichen Intensität wie im vergangenen Jahr.

Inzwischen kann ich wieder "klar atmen", schlafe gut, interessiere mich auch wieder für Nichtigkeiten, für Klamotten, mache eine Diät (hab ja leider 25 Kg zugenommen), mache Pläne ...benehme mich wie eine Frau, die optimistisch in die Zukunft äugt, also wie jemand, der (fast) sorgenlos dahinlebt.
Ich verbiete mir nicht, Angst vor einem Rezidiv zu haben, ich denke die eventuellen Szenarien zu Ende ..drücke nichts weg, und habe gelernt damit umzugehen. Nur vor Schmerzen habe ich Angst, aber auch da kann einem wohl geholfen werden....ein Schicksalsschlag reicht, aber wenn noch mehr kommen: ich bin abgehärtet ! Und inzwischen geniesse ich mein Leben.
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Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (08.05.2009 um 01:38 Uhr)
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