[madel]

Hallo Ihr Lieben!

Ich, 30 Jahre habe seit Mitte Dezember 2008 die Diagnose Gebärmutterschleimhautkrebs.
Diese wurde in einer Kinderwunschpraxis festgestellt, da wir vergeblich seit fest 2 Jahren versucht haben, ein zweites Kind zu bekommen.
Für uns/mich brach eine Welt zusammen. Alle Wünsche, alle Vorstellungen die man hatte, wurden von der einen auf die andere Sekunde vernichtet. Das ganze Leben auf dem Kopf gestellt.

Meine Frauenärztin sagte mir, dass wir das Thema weitere Kinder leider abschließen müssen. Zum Vorgespräch im Krankenhaus, welches wir am 19.12.08 hatten, meinte die Ärztin, ohne das sie sich vorher die Unterlagen angeschaut hat und meine Vorgeschichte kannte, dass ich ja noch sehr jung sei und das man überlegen könnte, erst noch schwanger zu werden und dann anschließend alles zu entnehmen. Unfassbar! Es war Freitag Nachmittag, meine Frauenärztin nicht mehr in der Praxis und wir, mein Mann und ich waren völlig durch den Wind. Wir hatten uns doch in den anderthalb Wochen damit „abgefunden“ dass ich kein Kind mehr bekommen kann und da kommt jetzt eine Ärztin und meint überlegen sie sich über die Feiertage, für welche Variante sie sich entscheiden und melden sie sich im neuen Jahr wieder zu einen neuen Termin. Weiter hat sie nichts erklärt. Meine Frauenärztin nahm sich am Montag sofort Zeit für uns und hat noch ein Kollegen zu Rate gezogen ,der uns am 30.12.08 einen Termin in seiner Praxis anbot. Dieser spezialisierte Onkologe war die erste Person, die uns über den Krebs richtig aufklärte und uns auf jeden Fall nach Meinungsaustauschen mit Kollegen aus New York und der Charité aus Berlin von einer Schwangerschaft abgeraten hat. Weltweit ist kein einzige Frau gelistet, die noch ein Kind bekommen hat. Diese Art von Krebs haben auch eigentlich nur ältere Frauen ab 70 Jahren und ich bin auch 2 Jahre nicht schwanger geworden obwohl es bei unserem ersten Kind vor 7 Jahren beim ersten Versuch klappte. Der Onkologe hat sich gante anderthalb Stunden Zeit genommen und uns über alles aufgeklärt und gemeint, wir wissen es nicht, wie schnell der Krebs wächst und mein Mann hat nichts davon, wenn er zwei Kinder hat, aber danach Witwer ist. Für uns war klar, soweit es nur ein kleines Risiko für mich oder das Kind gibt, setzt der Menschenverstand ein und wir werden es nicht machen. Und so wurden mir nach 4 Wochen die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt. Die Ärzte glaubten, dass dieses genügen würde aber die Gewebeproben zeigten , dass es nicht mehr das erste Stadium war, wie die Ausschabung vor 4 Wochen in der Kinderwunschpraxis ergab, sondern jetzt war es schon Stadium zwei. Also wurden mir Anfang Februar 2009 rund 50 Lymphknoten im kleinen Becken und an der Bauchschlagader entnommen, welche mir ganz schön zu schaffen macht. Weil der Krebs die Gebärmutterschleimhaut schon verlassen hatte, bekomme ich noch 5 AfterLoading Bestrahlungen, wo ich bereits 4 hinter mir habe. Habe jetzt noch vor, eine Anschlussheilbehandlung

Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen, hat jemanden solch Jungen Alter auch eine Total-OP hinter sich?
Wie kommt ihr damit klar? Auch, dass ihr keine Kinder mehr bekommen könnt?
Wart ihr auch in einer AHB?
Wie ging es danach weiter, wann seit ihr wieder arbeiten gegangen?
Mit welchen Nebenwirkungen habt ihr zu kämpfen?

Bei Gebärmutterschleimhautkrebs darf ich keine Hormone zu mir nehmen, die lassen die Krebszellen wieder wachsen!!! Und die pflanzlichen muss man zu 100% selber zahlen, und ob die wirken??? Ein Teufelskreis, der ganz schön ans Geld geht.

Ich würde mich sehr über Eure Erfahrungen freuen, ganz besonders wie ihr damit umgeht und wann ihr wieder arbeiten gegangen seit.
Mein Chef macht jetzt schon Druck, aber ich fühle mich noch so schlapp, von den kleinsten Aktivitäten und meine Beine spielen auch nicht mit, weil sie schwer und schmerzend sind.

Ganz lieben Gruß und Danke für die Antworten.
Madel
