Thema: Nasenkrebs
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1253  
Alt 14.04.2009, 00:29
teknon teknon ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 12.04.2009
Beiträge: 6
Standard AW: Nasenkrebs

Hallo,

vor 6 Tagen wurde bei mir in der linken Nase ein plattenepithel karzinom diagnostiziert. Morgen findet im Nordstadtkrankenhaus in Hannover das Staging mittels MRT und CT statt. Die Situation ist absolut neu für mich und ich habe keine Ahnung, was ich tun muß. So weit ich weiß, liegt die Fünfjahresüberlebensrate bei dieser Art von Tumor nur bei 30% und auch dann nur bei maximaler Therapie ( OP Nasenresektion, Chemo und Bestrahlung). Ich meine, dass das alles zusammen keine Lebensqualität mehr hat, und ich überlege ernsthaft, mich an Dignitas zu wenden. Als Deutscher hat man in Holland glaube ich keine Chance auf eine "erlösende Spritze". Hat jemand ähnliche, vielleicht mittelbare Erfahrungen ? Es stürmt jetzt so verdammt viel auf mich ein, wo kann ich kompetente Beratung bekommen ? Als Kassenpatient habe ich sowieso schlechte Karten bezüglich diagnostischer Verfahren bzw. therapeutischer Behandlung.

Gruß,

Teknon (reichlich verwirrt )

Hallo teknon,

dass Du nach der Eröffnung dieser Diagnose erst einmal down bist, ist verständlich. Denn Rest kann ich leider nicht nachvollziehen. Weder den Suizidgedanken noch die angeblich schlechte Versorgung als Kassenpatient. Halte ich beides für überspitzt. Leider hast Du es versäumt, uns die Diagnose mitzuteilen. Das eine operative Entfernung des Karzinoms ansteht, ist klar, denn nur die kann ggf eine Tumorfreiheit gewährleisten. Kleine Tumore können sogar durch die Nase entfernt werden. Die von Dir angegebene Prognose ist eine scheinbar im Internet zu findende Zahl. Aber es heisst: "Prognose: abh. von Tumorlokalisation und -größe 5-Jahresüberlebensrate ca. 30%"
(Quelle: http://www.hno.uni-kiel.de/hno/Klini...rchirurgie.php). Die wichtigsten Wörter in diesem Satz sind "abhängig von der Tumorgröße". Und die weisst Du hoffentlich. Du stehst am Anfang des Stagings. Es ist zu früh, um die Flinte ins Korn zu schmeissen. Operationen im Gesicht werden heute unter ästhetischen Gesichtspunkten vorgenommen, bin eins der vielen Beispiele dafür. Mal davon abgesehen, Melanompatienten haben ein weitaus schlechtere "Prognose". Und Prognosen sind dazu da nicht ernst genommen zu werden. Wie sagte so schön mal ein Arzt in einem Vortrag: Der Patient muss sich nicht an die Statistik halten und auch nicht die Prognosen der Ärzte befolgen. Mir drängt sich aber der Gedanke auf, dass Du bisher keine to do-Liste von den Ärzten erhalten hast. Wie wäre es mit denen mal zu reden? Oder warten alle auf das morgige Ergebnis? Und Du hast nicht gefragt?

Auf alle Fälle toi, toi, toi für morgen. Und rede mit den Ärzten, auch über Deine Ängste!
__________________
Viele Grüsse
JF

Hallo,

danke für Eure Antworten.

@J.F. : Was meine Ansichten über die kassenärztliche Versorgung angeht, nenne ich nur beispielhaft die Nichtkostenübernahme für PET, die wohl zuverlässigste Methode, Metastasen zu erkennen. Für einen stationären Aufenthalt habe ich eine Zusatzversicherung. Mein Prof., der die Biopsien vorgenommen hat, ist z.Zt. im Urlaub. Das katastrophale Ergebnis durfte mir einer seiner Oberärzte mitteilen, der mir auch erst einmal empfahl, das morgige Staging abzuwarten, aber gleichzeitig sagte, dass ich um eine totale, mindestens aber halbseitige Resektion der Nase nicht herumkomme. Eine sog. Epithese kann frühestens 1 Jahr nach der OP angefertigt werden. Soll ich so lange als Zombi durch die Gegend laufen ? Außerdem sollen bei dieser Art von OP dauerhafte starke Schmerzen nicht selten sein. Eine Chemo, bzw. Strahlungstherapie lehne ich zum jetzigen Zeitpunkt ab, da die Nebenwirkungen, gerade im Kopfbereich, die Leiden m.E. nur unnötig verstärken. Aber Du hast Recht, ich muß ersteinmal die Ergebnisse von morgen abwarten und Gespräche mit den weiterbehandelnden Ärzten führen ( to do Liste ).
Das wichtigste für mich ist, die Zeit die mir vielleicht noch bleibt, möglichst schmerzfrei zu verbringen, ohne ständigen Klinikaufenthalt.

Gruß,

Teknon



Hallo,

auf Empfehlung von JF habe ich mein Problem mal ins "Nasenforum" verschoben. Vielleicht kann mir jemand sagen, was evtl. auf mich zukommt.

Gruß,

Teknon