Thema: Umzug
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Alt 26.03.2009, 05:40
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Mosi Mosi ist offline
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Standard AW: Umzug

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure lieben Worte. Ich weis es geht vielen Menschen so, wenn ein lieber Angehörige gehen muß. Der Tod gehört zum Leben. Aber ich kann es nicht begreifen. Es ist unvorstellbar, dass ich mein Vati nicht wieder sehe. Meine Eltern und meine Familie , wir alle wohnen unter einem Dach und haben einen Landwirtschaftsbetrieb. Überall wo ich bin , sind die Spuren von meinen Vati, überall sehe ich ihn. Gestern hat meine Mutti und ich das Grab und den Grabschmuck ausgesucht sowie das bestattungsinstitut.Es<war für mich, als hätte ich das für einen Fremden gemacht und nicht für meinen Vati. Ich war ganz ruhig dabei. Da dachte ich , vielleicht überwindst du das schneller wie gedacht. Aber nein. Diese Nacht war wieder schlimm. Kaum geschlafen, an meinen Vati und an die gute alte Zeit gedacht. Geheult wie ein Schlosshund. Die Arztberichte, welche ich mir gestern vom Arzt geholt habe, gelesen, Büchen über den Strebeprozess gelesen. Jetzt wird mir vieles klar. Die Krankheit war weiter fortgeschritten, als wir dachten. Die Ärzte haben uns das nie so richtig gesagt, wo überall schon Metastasen waren.
Wir haben immen gehofft, das es sich wieder bessert, wie schon sooft in dem
Krankheitsverlauf. Mein Vati hat zum Schluss immer weniger gegessen, war bis auf die Knochen abgemagert. Wir haben immer gesagt, isss endlich und wenn nur alle Stunde ein bißchen, trink mehr, er hat immer gesagt, wir sollen ihn in Ruhe lassen, wir wissen doch gar nicht wie das ist, wenn es nicht geht.
Jetzt weiß ich es, der Sterbeprozeß hatte begonnen. Jetzt mache ich mir Vorwürfe, das ich ihn mit meinen Forderungen gequält habe. Er war sauer auf mich und meine Mutti, weil wir ihn angetrieben haben. Aber er konnte schon nicht mehr. Eigentlich wollte er nicht sterben, er hat immer gehofft, das es besser wird. Wir wollten es nicht wahr haben, dass es rückwärts statt vorwärts ging. Ich habe mich öfters vor ihm verkrochen, weil ich das Leiden nicht mehr sehen konnte, weil es mir das Herz zerbrach, dass ich ihn nicht helfen konnte. Habe Astronautenkost besorgt. Nicht hat geholfen.
Ich habe mich nicht von ihm verabschiedet. Jetzt kann ich es nicht mehr sagen, wie leid es mir tut, das ich mit meinen Forderungen gequält habe, das ich ihn eigentlch helfen. Das zermürbt mir die Seele. Furchtbar, ich glaube , das verzeih ich mir nie.

Eure traurige Kathrin
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Mein geliebter Vati
geb.31.05.1943 - gest. 24.03.2009
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