Thema: Femara
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Alt 08.12.2003, 12:41
Gast
 
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Standard Femara

Ich weiß, der gespickt mit Fachbegriffen. Ich habe ihn gekürzt, damit er den Rahmen hier nicht sprengt. Er stammt aus dem Programm, dass in Apotheken eingesetzt wird.

Indikationen
1. First-Line-Therapie des hormonabhängigen fortgeschrittenen Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen.

2. Behandlung des Mammakarzinoms im fortgeschrittenen Stadium nach Rezidiv oder Progression der Erkrankung bei Frauen, die sich physiologisch oder nach einem künstlichen Eingriff in der Postmenopause befinden und die zuvor mit Antiöstrogenen behandelt wurden.

Hinweis:
Bei Patientinnen mit östrogenrezeptornegativem Status ist die Wirksamkeit nicht belegt.

Kontraindikationen, absolute/relative
Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden:
• bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile
• vor der Menopause.

Letrozol wurde nicht an einer ausreichenden Anzahl Frauen mit einer Kreatinin-Clearance von < 30 ml/min geprüft.

Letrozol wurde an einer begrenzten Zahl von nichtmetastatischen Patientinnen mit unterschiedlicherLeberfunktion untersucht; leichte bis mäßige und schwere Leberinsuffizienz. Bei männlichen Probanden mit schwerer Leberfunktionsstörung (Leberzirrhose und Chil Pugh Score C), die keine Tumorerkrankung hatten, waren die systemische Exposition und die terminale Halbwertszeit im Vergleich zu gesunden Probanden zwei- bis dreifach erhöht. Das Arzneimittel sollte daher vorsichtig und nach sorgfältiger Risiko/Nutzen-Abwägung bei diesen Patientinnen angewendet werden.

Schwangerschaft und Stillzeit:
Letrozol ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.

Dosierung
1. Erwachsene und ältere Patientinnen:
Die empfohlene Dosierung beträgt einmal täglich 2,5 mg (1 Tablette).
Die Behandlung mit Letrozol sollte solange durchgeführt werden, bis eine Progression der Tumorerkrankung festgestellt wird. Bei älteren Patientinnen ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich.

2. Patientinnen mit Leber- und/oder Niereninsuffizienz:
2.1. Bei Patientinnen mit Niereninsuffizienz und einer Kreatinin-Clearance von > 30 ml/min ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich.
2.2. Eine Dosierungsempfehlung in Fällen von Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance von < 30 ml/min oder bei Patientinnen mit schwerer nichtmetastatischer Leberinsuffizienz kann aufgrund zu geringer Daten nicht gegeben werden.

Art und Dauer der Anwendung:
• Die Filmtabletten mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen.

Substanzspezifische Pharmakologie:
Estrogene sind für das Wachstum von hormonabhängigen Mammakarzinomen von grosser Bedeutung. Eine Behandlung, die eine Verminderung der zirkulierenden Estrogene bewirkt, führt bei Estrogenrezeptor-positiven Tumoren zu einer Rückbildung.
Vor der Menopause sind die Ovarien der Hauptort der Estrogensynthese, während nach der Menopause die Estrogene überwiegend in nichtovariellen Geweben (Leber, Muskel, Fett, Haarfollikel) synthetisiert werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Estrogen-Konzentration im Tumorgewebe bei Patientinnen mit Mammakarzinom erheblich höher liegen kann als im Serum. Diese Tumoren sind also in der Lage, Estrogene zur autokrinen/parakrinen Stimulation selbst zu produzieren. Der letzte Schritt der Estrogenbiosynthese wird durch das Enzym Aromatase katalysiert, ein Cytochrom-P-450 abhängiges Enzym, welches für die Umwandlung von Androgenen in Estrogene verantwortlich ist. Durch selektive Hemmung der Aromatase kommt es bei Frauen sowohl vor als auch nach der Menopause zu einer Reduktion der Biosynthese von Estrogenen. Bei Frauen vor der Menopause kann diese Reduktion jedoch durch eine Erhöhung der Gonadotropin-Sekretion kompensiert werden. Durch die selektive Hemmung der Aromatase kann somit bei postmenopausalen Patientinnen eine, der Ovarektomie vergleichbare, Estrogendeprivation erreicht werden, ohne die Synthese der anderen Steroidhormone wesentlich zu beeinflussen. Letrozol ist ein äußerst spezifischer Hemmer der Aromataseaktivität, der die Aromatase durch kompetitive Bindung an das Häm des Cytochrom-P450 der Aromatase hemmt. Eine Unterdrückung der Steroidproduktion der Nebenniere wurde nicht beobachtet.

Der Vorteil von Letrozol (u.a. neueren Aromatasehemmern wie z.B. Fadrozol) gegenüber Aminoglutethimid, der Leitsubstanz der Aromatasehemmer, liegt in der größeren Selektivität der Enzymhemmung und damit in der besseren Verträglichkeit der Substanzen.

Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)
Angaben aus dem Wirkstoffdossier Letrozol

Unerwünschte Wirkungen - (Art und Schweregrad):
Die in klinischen Studien beobachteten unerwünschten Ereignisse waren im allgemeinen leichter bis mittelschwerer Natur und nur selten so schwer, dass die Behandlung abgebrochen werden musste. Viele unerwünschte Ereignisse können der zugrundeliegenden Erkrankung zugeschrieben oder zu den üblichen pharmakologisch bedingten Auswirkungen des Östrogenentzugs (z.B. Hitzewallungen, dünner werdende Haare) gezählt werden.

Häufige unerwünschte Wirkungen (> 10%):
• Übelkeit;
• Hitzewallungen.

Gelegentliche unerwünschte Wirkungen (1-10%):
• Vaginalblutung;
• Leukorrhoe;
• Obstipation;
• Diarrhoe;
• Thrombophlebitis;
• Gewichtsverlust;
• generalisiertes Ödem;
• Schwindel;
• Husten;
• Bei einer Dosierung von 0,5 mg pro Tag wurde zwar unter der Behandlung mit Letrozol manchmal eine arterielle Hypertonie beobachtet, nicht jedoch bei der Dosierung von 2,5 mg.
• Kopfschmerz;
• periphere Ödeme;
• Müdigkeit;
• Alopezie;
• Hautausschlag (einschließlich erythematöses und makulopapulöses Exanthem);
• Erbrechen;
• Dyspepsie;
• Gewichtszunahme;
• Muskelschmerzen (einschließlich Arm-, Rücken-, Bein- und Knochenschmerzen);
• Anorexie.

Seltene unerwünschte Wirkungen (< 1%):
• Vaginaler Ausfluss;
• Cystitis;
• Atemnot;
• Anstieg der Aminotranferasen.

Unerwünschte Wirkungen, Einzelfälle:
• Veränderungen der Lymphozytenzahl.

Ergänzungen-Beeinflussung des Reaktionsvermögens:
Es ist unwahrscheinlich, dass Letrozol die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen, einschränkt. Da jedoch unter der Behandlung mit Letrozol Müdigkeit und Schwindel beobachtet wurden, sollten die Patientinnen darauf hingewiesen werden, dass möglicherweise die im Straßenverkehr oder beim Umgang mit Maschinen erforderlichen körperlichen und/oder geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt werden.
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